Entdeckung einiger alter Steige vom Gr. Lafatscher zum Issanger

Wenn man vom Gr. Lafatscher absteigt, dann fällt einem, recht weit unten auf dem Rücken , wahrscheinlich kaum ein wenig sichtbarer, nach links abzweigender Steig auf. Dies führte zu unserer Entdeckung einiger alter Steige.
Die Abzweigung befindet sich ca. 100 bis 200m vor den ersten Latschen, dort wo die Wiesen beginnen. Dieser führt parallel zum Wilde Bande Steig, jedoch eben ca. 120Hm darüber, bis zu steilerem Gelände, genau dort, wo der gewaltige Murenstrich vom Lafatscherkar herabzieht.

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kaum sichtbare alte Markierung

Wenn man ihn einmal gefunden hat und ihm konzentriert folgt, dann kommt man eben zur westlichen Begrenzung dieses Murenstriches und muß dann etwas steil absteigen. Wir haben ab dem steileren Gelände keine Markierungen mehr gesehen und haben uns den Abstieg zum Wilde Bande Steig selbst gesucht.

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ab hier geht es wieder runter zum Wilde Bande Steig

Dieser Steig ist nicht uninteressant, denn wir haben bei früheren Anstiegen auf den Gr. Lafatscher die Erfahrung gemacht, daß man damit 10 bis 15min Aufstiegszeit abkürzen kann, den ausladenden Rücken den der Wilde Bande Steig mitmacht vermeidend.

Die Markierung auf dem Ausschnitt der AV-Karte zeigt die ungefähre Lage ab Weg 222:

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Ein weiterer Steig ist uns aufgafallen, als wir auf dem oben beschriebenen Steig nach Markierungen suchten.
Unter dem Wilde Bande Steig sieht man deutlich inmitten der Latschen, daß es sich um einen angelegten Steig handeln muß. Allerdings muß man sich die Verbindung vom Wilde Bande Steig und nachher den weiteren Abstieg selber dazu denken, denn da ist nichts davon sichtbar:

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Den Einstieg findet man relativ leicht mit etwas Orientierungsgabe. Man verläßt den W. Bande Steig in einer Schneise nach dem Eintauchen in die Latschen nach dem Murenkegel und geht, leicht links (östlich) haltend die Reiße hinunter, bis die Latschen am Ende der Reiße den Abschluß bilden. Dort findet man dann den Weg der noch schärfer links wegzieht und deutlich alte Ausholzungsspuren zeigt. Bis hierher ca. 10min.

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Nun geht es bequem dem latschenbewachsenen Rücken entgegen, der vom Isstal heraufzieht. Das ganze mit Gefälle, einmal etwas mehr, einmal etwas weniger.

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Der Latschenbewuchs wird nun dichter unt man tut gut daran eine Jacke anzuziehen.
In der Nähe des Rückens wendet der Steig nach Süden und es wird auch etwas steiler bis man, nun vollends südlich gerichtet, in der Rinne zwischen dem Rücken und den Felsen auf eine Lichtung trifft. Die Steigspuren enden hier teilweise.

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Ab hier ist der Abstieg leicht abschätzbar, es geht immer gerade die Rinne hinunter, immer links haltend. Die Latschen werden teilweise so dicht, daß man sich ordentlich bücken muß, jedoch ist der Steig deutlich ausgeprägt und man kann sich auf den letzten ca. 180Hm bis zur riesigen Schotterreiße nicht mehr versteigen. Linker Hand ist immer die vor einigen Jahren verbrannte Latschenfläche am Rücken zu sehen.

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Unten angekommen biegt der Steig noch mitten in den Latschen jäh rechts ab und führt nach 50m in das “Freie” zum gewaltigen Wasserfall aus dem Lafatscherkar.

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Der Rückblick zeig die ungefähre Route.

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Dann wird man noch mit tollen Kulissen belohnt und findet nach der Reise den Anschluß an den Weg auf das Lafatscher Joch.

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Abschließend sei erwähnt, daß sich dieser Steig wenig zum Aufstieg eignet. Das Unterholz, durch das man hindurch muß, ist strapaziös im Aufstieg. Allerdings ist der Steig im Abstieg eine schnelle Abkürzung z. B. im Falle eines herannahenden Gewitters. Wir haben für die gesamte Strecke ab dem Wilde Band Steig in der Erstbegehung 35min gebraucht. Ein absoultes MUSS ist jedoch die vorherige Begehung in Ruhe, um sich die Route zu verinnerlichen. Denn im Notfall ist ein Versteigen in den Latschen fatal, wie jeder Bergsteiger schon einmal selbst erfahren hat.

Mils, 14.10.2012

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