Bei der Schitour zur Eiskarspitze und Torspitze startet man vom Lager Walchen aus direkt bei der Brücke über den Wattenbach links dem Bach einen schmalen Pfad ein paar hundert Meter entlang des Bachufers. Ende März erfolgt dies nicht mit angeschnallten Schi, sie werden geschultert.
Am unteren Rand des folgenden Almgeländes der Stieralm entlang bis zum Waldweg zur Innerlannalm. Leider ist auch hier schon eine jahreszeitlich bedingte Tragestrecke ab dem Weg mit der Beschilderung entstanden, sie ist aber verschmerzbar, dauert sie kaum 10 Minuten.
Ab dem oberen Almgelände – genau nach kreuzen der beiden Wege zur Innerlannalm – ist das Abschnallen der Schi nicht mehr notwendig, wenn auch einige schon fast aperen Stellen mit schmalem Gang passiert werden.
Vor den letzten Almgebäuden führt der Anstieg links in den Wald hinein, die Alternative ist eine leichte Abfahrt zur Alm und Aufstieg über einen schattigen Hang der sicher weniger Auf- und Ab auf den ersten 100Hm bedeutet als die Route in den Wald.
Nach ca. 20min wird die Zirmachalm erreicht. Dort ändert sich die Route etwas nach Osten und über den Almgebäuden steig man Mittelteil weiter bis – wieder ca. 150Hm ab der Zirmachalm ein flacherer Hang mit kaum Baumbewuchs die weitere Richtung zum Joch vorgibt.
Die malerischen Zirben enden hier und vor dem Bergsteiger liegt ein wunderbar gestufter Hang in winterlichem Kleid mit glänzender Oberfläche wo flach und auf die extreme Erwärmung hinweisend.
Im Verlaufe des Hanges wird er moderat steiler und – leider konnte ich den See „in den Lacken“ nicht ausmachen – führt an dieser flachen Stufe vorbei in Richtung des Sattels zwischen Eiskarspitze und Torspitze. Wenig später erreicht man den Sattel von dem aus die Eiskarspitze nach Norden wendend über einen breiten Grat in einer für diese Gegend außerordentlich netten und leichten, ja nur ein Hauch von Kletterei in ca. 15min erklommen wird.
Das kleine schöne Gipfelkreuzchen thront auf dem obersten Block schon von im Aufstieg gut sichtbar auf dem hoch aufragenden majestätischen Gipfelfels, lädt zum Verweilen ein und die Aussicht von hier ins Wattental ist besser als sonst wo in dieser Gegend.
Ungern verlasse ich den formschönen pfiffigen Gipfel nach eine halbstündigen Pause mit schweifendem Blick, denn trotz des Leistungstiefs im Aufstieg zur Eiskarspitze habe ich zur Strafe noch die Torspitze als weiters Ziel erkoren.
Die Torspitze ist Luftlinie 1.250m weit vom Gipfel der Eiskarspitze entfernt und über den Verbindungssattel erreicht man sie leicht in weniger als einer Stunde. Sie ist um 50m höher als die Eiskarspitze. Sie trägt nur ein profanes Triangulationszeichen und kein Gipfelkreuz, ist oben flach genug um gleichzeitig 200 Japaner mit Mundmaske zu beherbergen, aber gottseidank ist der Penkenlift mit den Touristen weit östlich über dem Tuxertal und so kann man sich der selben wunderbaren Stille hingeben wie sie auf der Eiskarspitze herrscht.
Die Abfahrt von der Torspitze erfolgt zunächst über den Aufstiegshang, der fast ein Nordhang ist und somit sehr gute, harte Bedingungen bietet.
Ab dem Verbindungssattel taucht man in die schönen – und um 13:30 Uhr noch harten – steileren Hänge hinunter zum See in den Lacken ein, die ein tolles Abfahrtserlebnis bieten. Erst im flacheren Teil des langen Hanges hinunter zu der Waldgrenze macht sich die enorme Strahlung der Sonne zu Ende des März bemerkbar.
Ab dort ist der südliche Teil des Hanges dermaßen weich, daß man beim Fahren ca. 30cm tief versinkt.
Ich beschloss das vom Gipfel der Eiskarspitze aus der Falllinie hinab gut zu sehende Tal mit den mächtigen Bachflanken zu nehmen, da dieses auf der Nordseite der Rippe von der Eiskarspitze herab liegt und ich dort bessere Schneeverhältnisse vermutete.
Diese trafen auch ein, jedoch nur bis zum wild wuchernden Staudenwerk und in diesen hat die Sonne soviel Arbeit geleistet, daß mich diese Strecke nebst drei Totalumfallern im Stand wegen dem schweren Firn auch eine gute Viertelstunde Zeit zum hindurch lavieren durch die teilweise dichten Stauden kostete. Keine besondere Route unten, aber eine Katastrophe ist dieser Teil der Abfahrt aber nicht.
Ab dem kleinen Häuschen, an dem man herauskommt, wenn man oben beschriebene Route nimmt, wird das Almgelände gequert und man befindet sich wieder am Aufstiegsweg.
In Summe mußte ich ca. 10-mal die Schi abschnallen, aber nur für kurze Strecken; die längste Strecke ist zu Beginn des Weges nach der Stieralm mit geschätzten 400 bis 500m.
Ob die Tour in einer Woche noch geht: ab der Innerlannalm sicher, darunter wird viel mehr Tragestrecke in Kauf zu nehmen sein.
Gesamte Aufstiegsdauer ab Parkplatz Lager Walchen 3 Stunden, zweiter Gipfel Torspitze nochmals eine Stunde dazu, Abfahrt und Fußweg weniger als 1 Stunde.
Aufstieg zur Eiskarspitze ca. 1.230Hm, zusätzlich zur Torspitze ca. 100m zusätzlich
Mils, 25.03.2107