Hornspitze, 2.650 m

Vom Tuxer Joch aus betrachtet markiert die Hornspitze mit ihrem majestätisch aufragenden Gipfel den auslaufenden Südgrat der Tuxer Alpen, hin zur Gebirgsscheide mit den Zillertaler Alpen. Sie fällt in der lokalen Topographie besonders auf, da ihr Bau den umliegenden Erhebungen so gänzlich widerspricht. Ein letzter Eckzahn der Tuxer Alpen vor den Granden im Tuxerkamm der Zillertaler Alpen.

Hornspitze und Zillertaler Alpen im Zoom

Seine im Südgrat auffällig aufsteilende Gipfelspitze baut zur Gänze aus Kalkphyllit, der die massiven, später tektonisch aufgestellten Schichten bildet, deren Mächtigkeit an ihren Trennflächen gut zu erkennen sind. Im Osten bricht die Schichtung zu einer Steilwand ab, im Westen begleiten die steilen Hänge oberflächlich Wiesen, bevor sie erst weiter unten in kleine Waldflächen, getrennt von tiefen Schuttrinnen zum Kaserer Winkel abfallen, von denen jede der neun Rinnen seinen eigenen Namen besitzt.

Erster Aufschwung auf die Hornspitze vom Vorkopf aus gesehen

Ausgangspunkt der Bergtour auf die Hornspitze sind die hintersten Weiler Madern, Kasern und Obern im Schmirntal, die zum Ort Ladins (Gemeinde Schmirn) zusammengefasst wurden. Im Weiler Obern gibt es einen, bzw. mehrere kleine Parkplätze bachseitig entlang der Straße ins Kluppental und beim Alpengasthof Kasern besteht ebenfalls Parkmöglichkeit – mit einem Besuch nach der Tour verbunden versteht sich und lohnt sich kulinarisch.

am Weg in den Kaserer Winkel

Fast eben leitet das zunächst breite Tal des Kaserer Winkels hinter das letzte Gehöft im Weiler Kasern. Ein sagenhafter Blick auf den 1.500 m hoch aufragenden Kleinen Kaserer begleitet über die gesamte Strecke am Almenweg, die, vor der Abzweigung in die Tettensgrube, etwa eine knapp halbe Stunde taleinwärts in Anspruch nimmt.

Tettensgrube, Aufstieg zum Tuxer Joch

Über die steile Nordflanke des Kleinen Kaserers wird eine rassige Schitour begangen, die unterhalb des fast zu Gänze verschwundenen Kaserer Ferners auf den breiten steilen Rücken hinausquert und über den Grat zum Gipfel führt. Beim frontalen Anblick auf die Nordflanke kann man sich gar nicht vorstellen, daß es dort ein Durchkommen gibt. Die kümmerlichen Reste des Kaserer Ferners liegen dem Blick von Norden verborgen hinter einer Rippe auf 2.900 m.

Rückblick in den Kaserer Winkel

Bei der Brücke über den Kaserer Bach behält man den Weg bei und überquert eine große Schwemmschuttablagerung von der Steinigen Rinne herab bevor, nach einer flacheren Stelle, der Weg auf den Schwemmkegel der Tettensgrube heranführt auf dem der Tuxersteig beginnt.

über den Radlweg hinauf in die Tettensgrube

Der breite Weg endet und der Tuxersteig ist vorerst nicht ohne weiteres vom neu gebauten Radlweg zu unterscheiden, es sei denn man achtet auf Markierungen und Steigspuren.
Durch den Radlweg mit seinen 66 Kehren auf das Tuxer Joch kann die Bergtour auf die Hornspitze seit Sommer 2019 auch mit dem Radl kombiniert werden.

prächtiger Anblick – die beiden Schöberspitzen

Bei der vierten Linkskehre nahe am Tettensbach kann der Radlweg verlassen werden und über den alten Tuxersteig aufgestiegen werden (siehe dazu Bilder in der Galerie). Der Abzweig (1.800 m) befindet sich direkt in der Kehre, erfolgt über den Bach und ist nicht gekennzeichnet. Vermutlich litt die Markierung unter den Bauarbeiten des Radlwegs, oder wurde durch ein Hochwetter weggeschwemmt.

Abzweigung in Richtung Aufstieg gesehen

Wer den alten Steig im Lärchenwald dem technischen Weg über die Radlstrecke vorzieht, der zweige über den Bach ab. Nach 100 Hm treffen beide Steige wieder zusammen, kurz nachdem der Radlweg von der orographisch rechten Seite des Tettensbaches auf dessen linke Seite wechselt. Beide Steige überkreuzen sich in der Folge bis zum Tuxer Joch häufig und zu Ungunsten des alten Steiges, der von Böschungen der Bauarbeiten des Radlweges überschüttet und nicht wieder hergestellt wurde.

Bachquerung hinüber in den Wald in dem der alte Tuxersteig verläuft

Zum Aufstieg benutzt man lieber den alten Steig, der in seiner Ausbildung zwischen Länge und Steigung für den Geher ein ausgewogeneres Verhältnis aufweist als der technisch gestaltete Radlweg. So bleibt zu hoffen, daß der alte Tuxer Steig, den es seit Jahrhunderten gibt,  durch stete Begehung eine gewisse Renaissance erleben wird.

schöne Anschauungsfläche am neu gebauten Radlweg

Dem neuen Weg ist, wenn schon nicht steigergonomisch, so zumindest geologisch ein gewisser Einblick auf interessante Gesteine abzugewinnen, die im Zuge der Bauarbeiten freigelegt wurden und noch in unverwittertem Zustand studiert werden können. Kurz nach dem Bauübertritt findet man eine schöne offene Fläche von Dolomitmarmor in der Böschung rechts dem Weg.

Dolomitmarmor

Wenige Meter darüber taucht links eine schön sichtbare Trennfläche zwischen Kalkphyllit links und Kalkmarmor rechts auf, die sowohl durch ihre völlig konträren Strukturunterschiede als auch durch ihre Farben eindeutig zu unterscheiden sind.

links Kalkphyllite, rechts Kalkmarmor

Im Verlauf des Steiges trifft man weitere jung freigelegte Flächen an, wenn auch nicht mehr solch schön studierbare wie die beiden Vorgenannten.

Bänderkalk (blaugrau)

Allmählich leitet der Steig im „Klamml“ auf die flacheren Hänge der Tettensgrube über. Eine Klamm ist lediglich weit oben am Tettensgrat zu vermuten, die Flurbezeichnung Klamml ist somit unverständlich.

in der oberen Tettensgrube

Nach wenigen Minuten ist die leichte Anhöhe von Tettensbrunn erreicht, von der das Tuxer Joch erstmals eingesehen werden kann und auf der sich ein paar Meter links des Steiges Reste einer Schaferhütte befinden. Die restliche Strecke zum Joch über die obere Tettensgrube erfolgt links des Baches, der kurz nach der Flachstelle überquert wird.

Flachstelle Tettensbrunn

In Gemeinschaftsarbeit der Jungbauern Tux und Schmirn wurde das Gipfelkreuz am Tuxer Joch – das auch einmal Schmirner Joch genannt wurde – 2016 erneuert, das 1960 in Erinnerung an die Abtrennung von Tux vom Schmirner Gemeindegebiet von denselben errichtet wurde. Ein schönes Holzkreuz mit Metalleinfassung in Blickrichtung zur Hornspitze ziert die Jochhöhe.

phänomenaler Blick auf die Hornspitze

Allerdings gibt es mit dem Speichersee der Hintertuxer Gletscherbahnen auch eine technische Zier auf dem die Tuxer von den Zillertaler Alpen trennenden Joch auf 2.338 m.

Speichersee am Tuxer Joch

Leider konnte eine Hinweistafel mit der sagenhaft weit zurückreichenden Geschichte der Region nur in liegendem Zustand gelesen werden. Der gutgemeinte Rahmen aus Baumästen hat den Wettern am Joch nicht standgehalten und ein neuer massiverer Aufbau ist dafür wohl nötig.

die informative Geschichtstafel leider den Windeinflüssen erlegen

Beeindruckend in ihrer Wirkung liegt die Hornspitze kurz vor dem Ende des gut 5,7 km langen Südgrates der sich von der höchsten Region der Tuxer Alpen, vom Lizumer Reckner und Geier bis zum Tuxer Joch erstreckt. Der erste Kilometer der Strecke wird mit der Besteigung der Hornspitze zurückgelegt und bis unmittelbar zum Gipfel des Geiers bleibt das Gestein Kalkphyllit.

Blick auf die Wustkogelserie (grüne Gneise im Hintergrund) am Rücken zur Hornspitze

Vom Joch zieht ein breiter Rücken ein paar Minuten gegen die Hornspitze, der sich nach und nach zum Grat ausformt.
Im unteren Teil, etwa 200m vom Tuxer Joch entfernt, begegnet man an der Abbruchkante zur Tettensgrube hin einer verwachsen und gefaltet aussehenden Gesteinsschicht. Es handelt sich dabei um Gneise der sogenannten Wustkogelserie, die wegen ihrer charakteristischen grünen Farbe leicht zu erkennen sind (man vergleiche sie mit der Farbe der Felsen am Pfannköpfl, nördlich des Tuxer Joch Hauses, das bald im Aufstieg zu sehen ist.)

Blick nach Westen mit den Gneisen der Wustkogelserie im Vordergrund

Allmählich, ab etwa der Hälfte der Strecke bis zur Hornspitze, formt sich der Rücken schmal und steilt mächtig auf. Dort beginnt die Gratausbildung mit einem kurzen Wegstück, das nach Westen gerichtet ist und von dem es rechts in den Schafleger und links in „de Hoarn“ abfällt. Obwohl ein deutlicher schmaler Steig auf die Hornspitze führt ist dieser abschnittsweise nicht bis zur Erde ausgetreten und man steigt über Wiesenflecken bis zur nächsten Steigspur weiter.

Blick nach Süden auf die Hochfläche vor der Frauenwand

Diesen Wiesenflecken ist vor allem im oberen Teil des Aufstiegs Aufmerksamkeit zu widmen, da sie sich bei Nässe durch Regen, Gewitter oder des Morgens, sowie unter Altschnee des Frühjahrs und nach ersten Schneefällen im Herbst zur perfekten Gleitbahn entwickeln können, die keine Haltemöglichkeit bietet.

im Reich des Kalkphyllits angekommen

Abgesehen von solcherart verzichtbarer Abenteuer bietet der Steig bis hin zur beeindruckenden ersten Kluft am Grat ein aussichtsreiches Aufstiegsvergnügen, vorwiegend über Bergwiesen und ohne nennenswerten Höhenverlust zwischen den Graterhebungen bis zur Schlüsselstelle, die in etwa in 35 bis 40 min vom Tuxer Joch aus erreicht wird.

Schwarzphyllit

Es handelt sich bei der Schlüsselstelle um eine etwa 20 Hm messende Kluft (man kann sie auch Kamin nennen, jedoch passen die Maße oben nicht ganz zu diesem Ausdruck) direkt im Gratverlauf, die im Durchschnitt einen Meter breit sein dürfte und mit einer Schmalstelle, die nahe an der rechten Kluftaußenseite erklettert wird.

der eindrucksvolle Grat zur Hornspitze

Zu Beginn muß in die fast geschlossene Kluft seitlich eingestiegen werden bis sie sich zum Kamin weitet.

Detail der Kluft; unten eng, nach oben breiter werdend und am Ausstieg nur über die Außenseite zu überklettern

Im Verlauf, der sich zur Mitte hin bis auf geschätzte zwei Meter verbreitert, wird meist leicht kletternd aufgestiegen mit wenig Gehstrecke etwa mittig. Im obersten Teil verjüngt sich der Kamin unter Mannesbreite und der weitere Weg wird durch die schmale Kluft sichtbar, jedoch muß diese Stelle erst erklettert werden und sie nach hinten zu durchsteigen unternimmt man erst gar nicht, wenn man nicht mit Romans Maßen aufwarten kann.

am unteren Teil der Kluft

Die Überwindung dieser obersten Engstelle fruchtet nur über die Außenseite und dazu muß man etwas an die Luft hinaus. Der Versuch des Abspreizens wie im Kamin mußte aufgegeben und die Engstelle an ihrer rechten Außenseite über eine durchaus griffige Passage etwas luftig überwunden werden. Dabei leistet die Gegenseite der Kluft durchaus den einen oder anderen Tritt, jedoch ohne Abspreizen.

nach dem Überklettern der Kluft zurückgeblickt; dort wo die Kluft breiter wird kommt man auf der Außenseite herüber

Nach dieser Schlüsselstelle folgt ein kurzes, fast ebenes Stück am Steig mit einer wenige Meter dahinter aufragenden zweiten Felskluft. Diese ist jedoch nicht mehr so hoch und in der Ersteigung leichter, da sie keine Engstelle aufweist und fast völliges Gehgelände darstellt.

zweiter Aufschwung zur Hornspitze

Der obere Ausstieg aus dem Fels erwies sich recht erdig schmierig und rutschig. So, rutschig, erwiesen sich auch die Schneereste auf dem langen Gras am kurzen verbleibenden Steig über 25 Hm zum Gipfelkreuz, deren Auswirkungen bei einem Ausrutscher fatal wären.

den Gipfel der Hornspitze gleich erreicht

Das interessante Gipfelkreuz wurde vom Kolsasser Peter Mader im Jahr 1986 errichtet. Angesichts seiner 34 Jahre Dienst am Gipfel gegenüber den Unbilden der Wetter sieht es phänomenal gut aus und der Peter wird es wahrscheinlich auch regelmäßig warten ist anzunehmen. Der Konstruktion des Gipfelkreuzes zu entnehmen ist, daß der Erbauer Techniker sein müßte, zumindest verwendet er Edelstahl bei den DIN-Schweißflanschen und Schrauben für das Herzstück.

Hornspitze, 2,650m gegen Gfrorene-Wand-Spitzen und Olperer

Aufgrund der Dominanz der Hornspitze im Süden (Entfernung Kleiner Kaserer 3.920 m) bietet sich ein atemberaubendes Panorama in Richtung Olperer und Gefrorene Wand Spitzen.

Aufstieg auf die Hornspitze vom Tuxer Joch aus; im Hintergrund Gfrorene-Wand-Spitzen und Olperer

Die Sichtweite durch die Dominanz der Hornspitze gegen den Westen (Entfernung Hogerspitze 5.680 m) und Norden ist noch beeindruckender, sie reicht bis weit in die Stubaier Alpen und im Norden, über die Tuxer Alpen hinweg sogar bis tief ins Karwendel, bis zur Karwendelhauptkette.

Blick nach Südwesten, in der linken Bildhälfte die Hohe Warte (Hogerspitze)

Die Gipfel der Südlichen Sonnenspitze sowie die Kaltwasserkarspitze und die Birkkarspitze in immerhin 37,5 km Entfernung sind gut zu sehen.

im Nordwesten die Tuxer und dahinter von links die Mieminger rechts davon Karwendelgipfel

Gegen Nordosten und Osten reicht der Blick von der bizarren Kalkwand über den Rastkogel über die Gipfel des Wilden Kaisers bis zur Watzmann-Mittelspitze und an guten Tagen bis zum Hochkönig (71,4°) in 114 km Entfernung im Osten.

im Nordosten links die Kalkwand, rechts davon Gipfel des Wilden Kaisers bis zum Hochkönig

Beeindruckend sind auch die Tiefblicke ins Schmirntal sowie ins Weitental bzw. nach Tux, interessant auch der Blick auf die kupierte Hochfläche vor der Frauenwand, die so wenig zu den umliegenden Steilflächen paßt.

phänomenaler Ausblick auf die höchsten Gipfel im Tuxerkamm der Zillertaler Alpen

Eine rasch aufziehende Wolkenfront von Nordwesten beendete den mit einer Stunde ungewöhnlich langen Gipfelaufenthalt. Der Abstieg bis zum Tuxer Joch nimmt mit gewandter Kletterei etwa eine dreiviertel Stunde in Anspruch, bei der Notwendigkeit von Sicherung über die Schlüsselstelle entsprechend mehr Zeit.

vor der unteren Kluft

Wie schnell Wetteränderungen vordringen – am Gipfel war es windstill – kann man abschätzen indem man die Gipfelfotos in den Nordwesten mit dem Foto nach dem Abstieg bei der Ankunft am Tuxer Joch vergleicht.

Blick an der Engstelle der Kluft zurück auf die Abkletterstelle

Die Abkletterstelle sieht im Rückblick extremer aus als in Wirklichkeit. Zu beiden Seiten gibt es genügend Griffe und Tritte, hier kommt es vorwiegend auf Technik an – und nach ein wenig probieren klappt es.

wieder am Tuxer Joch, schlechtes Wetter im Aufzug

Nachdem Eile geboten war, um nicht nass zu werden, konnten von den interessanten verwitterten Gesteinsproben am Wegesrand in der Tettensgrube nur ein paar Fotos angefertigt werden und ihre Erkundung musste warten.

ausgewitterte Hohlräume zwischen den Quarzgängen?

Am unteren Teil des Tuxer Steiges verfehlte der Verfasser in der Kehre den alten Steig nicht und erkundete diesen. Etwa in der Hälfte des Steiges wurde Windwurf angetroffen, der leicht umgangen werden konnte.

Abzweig vom Radlweg auf den alten Tuxer Steig

Am Weg talauswärts begann es zu tröpfeln und wie berechnet hielt sich der Regen gerade noch bis zur Ankunft beim Gasthof Kasern in den Wolken.

aus dem Kaserer Winkel nach Kasern

Die Tour führt auf einer Strecke von 5,7 km über 1.035 Hm Anstieg zum Gipfel, gesamt wurden für die Besteigung der Hornspitze knapp 2,5 Stunden benötigt. Die Gesamtzeit mit einer Stunde Gipfelaufenthalt betrug 5 Stunden.

Mils, 10.10.2020

2 Gedanken zu „Hornspitze, 2.650 m

  1. Ambrosius Kutschera

    Mit großem Interesse habe ich diesen schönen Tourenbericht gelesen und habe festgestellt, dass mir seit meiner 1. Begehung ca 1985 und der 2. Begehungca Ende der 90er Jahre so einiges entfallen sein dürfte –
    ich hatte nur in Erinnerung, dass der Einstieg in die Rinne steil und erdig war, die anderen geschilderten Schwierigkeiten sind mir leider nicht mehr präsent, was eher meiner Vergesslichkeit geschuldet sein dürfte als einer Veränderung in der Natur – so viele gehen da nicht hinauf.
    Jedenfalls einducksvoller und anspruchsvoller Gipfel in schöner Umgebung und wunderbarer Bericht

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    1. Rainer Beitragsautor

      Danke für die positive Hervorhebung des Berichtes lieber Kollege Kutschera!
      Die Verhältnisse in den 90er und Millenniums-Jahren sind mir nicht bekannt, jedoch kann ich erstens die Steilheit bestätigen – wir befinden uns in den Klüften in Gelände mit einer Hangneigung von 60° – und auch, daß der Untergrund in denselben vorwiegend aus erdigem Material besteht, das oberflächlich mehr oder weniger mit Schutt bedeckt ist. Es mag sein, daß nach Regenperioden der Aufstieg als rutschige, erdige Passage in der Erinnerung haften bleibt, jedoch stellt dies heute keine merkbare Aufstiegsschwierigkeit dar, zumal im schmalen Kamin jede Möglichkeit zur Abspreizung gegeben ist.
      Mit der Vergesslichkeit muß ich mich auch bereits arrangieren, wie ich hin und wieder feststelle, das Ziel der Reise bleibt allerdings uns beiden haften, auch wenn die Tour irgendwann nicht mehr möglich sein wird – der anspruchsvolle Gipfel in schöner Umgebung.
      Berg Heil!

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