Von vielen Gipfeln, nicht nur der Stubaier Alpen, aus gesehen, erhebt sich der mächtige Schrankogel über das Sulztal oberhalb von Längenfeld. Als dritthöchster Gipfel der Gebirgsgruppe und, wenn die Stellung des Berges betrachtet wird, als zweithöchster, erfreut sich der Schrankogel natürlich frequenten Besuches. Er ist am Normalweg leicht zu besteigen, benötigt einen langen Anmarsch, der mit dem Radl verkürzt wurde, und er bietet eine phänomenale Aussicht auf mehr als 3.000 Gipfel in der Umgebung.
Wir wählten den Schrankogel trotz der Möglichkeit, an diesem wunderbaren Tag auch eine Gratkletterei unternehmen zu können, aus dem Grund, daß durch seine Höhe der in den darauffolgenden Tagen prognostizierte radikale Wetterumschwung möglicherweise eine Begehung in diesem Jahr unmöglich, zumindest jedoch wesentlich aufwändiger werden lassen könnte. Schnee im endenden Sommer auf 3.500 m bleibt hartnäckig und mit großer Sicherheit dauerhaft liegen. Nachträglich, beim Schreiben dieser Zeilen bereits Gewissheit geworden, eine weise Entscheidung.
Am Parkplatz nach dem kleinen Ort Gries im Sulztal, 400 Hm über Längenfeld, auf 1.640 m, stiegen wir auf unsere Radln auf. Die Kollegen bestanden darauf, daß der Anmarsch bis zur Amberger Hütte mit dem Radl bezwungen werden soll, um am Rückweg schnell zu sein. Für den Verfasser war klar sich nicht mit Bergschuhen über Steilpassagen quälen zu wollen, welches sich in etwa in einem Drittel der Strecke im Schiebemodus niederschlug.
Ein verheißungsvoller Blick ins hintere Sulztal bestand gleich am Parkplatz. Rechts im Tal bereits sonnenbeschienene hohe Gipfel2 ließen die Stimmung stiegen.
Anfänglich steigt die noch teilweise asphaltierte Straße moderat an, nach einem guten Kilometer mündet sie in eine Schotterstraße vor der Brücke, ab der die Steigung zunimmt und bereits geschoben wurde, während Andi die Kraftanstrengung aufzubringen bereit war.
Einig hundert Meter nach der Abzweigung zur Nisslalm konnte dann wieder ein Stück gefahren werden, bis vorbei an der Vorderen Sulztalalm zur Talbiegung hin. Im Bereich der Hinteren Sulztalalm konnte wieder gefahren werden bis nach der Brücke an der Baustelle der Fischbachbeileitung des Kraftwerkes Kühtai.
Die letzte Talstufe bis zum schönen Talschluß „In der Sulze“ und der leicht erhöht aufgebauten Amberger Hütte, mußte wieder geschoben werden.
Nach 5,8 km Straße und 550 m Höhenunterschied verstauten wir die Radln am Zaun der Amberger Hütte und nahmen die Talwanderung in die Sulze auf. Von der Hütte bis zum Aufstieg werden etwa 750 m in 10 min auf flacher Strecke zurückgelegt, bevor auf das von Gletschern geformte Tal zum Schwarzenbergferner aufgestiegen wird. Gleich nach dem Aufstieg steilt der Steig ordentlich auf.
Der Ausblick von der Amberger Hütte bleibt haften. Vom Bockkogel ganz links an der Flanke zum Hohen Egg am Schrankogel über den Hinteren Daunkopf und dem Westlichen Daunkogel sowie dem Windacher Daunkogel zieht sich die Silhouette auf den vorgelagerten Wannenkogel und die Kuhscheibe hin.
Der Steig im wenig felsigen Hanggelände zieht über etwa 1,5 km und 400 Hm auf gut über 2.500 m Höhe, bis eine andersartige, phantastisch ausgeprägte Strecke beginnt.
Im grellen Gegenlicht des Herbstvormittags blicken wir gerne seitwärts nach Südwesten zu den umrahmenden Gipfel des Stubaier Gletscherschigebiets sowie zur sich bald am Aufstieg abzeichnenden Wilden Leck, einem begehrenswerten Gipfel in den westlichen Stubaiern.
Bald gibt es eine Abzweigung zur Mutterberger Seespitze (2.420 m), die über den Rand des Bockkogelferners auf deren Ostseite den Aufstieg über einen steilen Firnhang ermöglicht. Eine Firn- bzw. Eistour, die als Runde mit dem Bockkogel unternommen werden könnte.
Auf dieser Höhe gewannen wir allmählich Blick in das Tal nach Osten. Noch unterhalb von 2.600 m Seehöhe beginnt ein langer und schöner Abschnitt des Aufstiegs – der Aufstieg auf der Seitenmoräne des Schwarzenbergferners, dessen Höhe von bis zu 70 m über dem Talgrund mit dem Gletscherbach erreicht. Somit kann man erahnen welch mächtige Gletscherzunge sich einmal über dieses Tal heraus gewälzt haben muß.
Die schöne geradlinige Strecke auf der Dammkrone der Moräne läßt gut die verschiedenen Gesteine studieren. Sie zieht mit schmaler Oberseite über 1,5 km und 300 Hm auf den Ansatz des Gipfelaufbaus des Schrankogels hinauf.
Die umgebenden Gesteine, von denen der Schwarzenbergferner Abbruchmaterial zur Seitenmoräne aufgeschoben hat, bestehen aus verschiedenen Gneisen und Graniten sowie aus Amphibolit und dessen Schiefern, aus denen der Schrankogel aufgebaut ist und aufgrund dessen Zähigkeit er auch seine überragende Höhe unter den umgebenden Bergen behalten hat.
Zur Rechten zieht eine Zunge des kleinen Bockkogelferners in das zum Trog ausgeschliffene Tal herunter, erreicht jedoch heute gerade einmal mehr die Abbruchkante ins Tal. Mit dieser Gletscherzunge bildet der Amphibolitzug, der auch den Schrankogel aufbaut, bis über das Schwarzenbergjoch hinaus die Gratkette. Ihr Wechsel in den Gneis kann durch die Farbe der Felsen ersehen werden, die dunkleren Oberflächen bestehen stets aus Amphibolitgestein.
Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wurde der kleine See, von der Größe her aber eher noch eine Lacke, durch die Seitenmoräne gebildet, die links (nördlich) zwischen der Seitenfläche der Moräne und dem Aufbau des Schrankogels eingeklemmt liegt. Gespeist wird es offenbar nur von den Niederschlägen des Winters, die ausreichen, um das Gewässer ganzjährig mit einer gewissen Tiefe zu erhalten. Im Aufstieg schenkten wir ihr kaum Beachtung, am Abstieg konnten wir sogar Badende beobachten, die auch dieses hochgelegene Gewässer nicht für sich alleine lassen konnten.
Nach einer Weile am Grat stellt sich der Talcharakter des Abflusses des Schwarzenbergferners ein. Zur Linken der mächtige Aufbau des Schrankogels, zur Rechten tief unten der Schwarzenbergbach und die südlich aufragenden Felsen der Umrahmung des Schwarzenbergferners mit der Westlichen Schwarzenbergspitze und dem Grat über die Südliche bis zur Nördlichen Wildgratspitze.
Eine Gruppe von Geißen auf der Moränenkrone wußte nicht so recht, ob sie ihre Position verteidigen sollte oder nicht. Nachdem Ziegen aber Fluchttiere sind, wie man von Gemsen und Steinböcken weiß, konnten sie einer Annäherung nicht widerstehen, gaben den Steig frei und stoben in die Moränenflanke davon. Auf 2.750 m ist das auch ein seltenes Erlebnis.
In für die Natur verblüffenden geometrischen Gleichseitigkeit der Moräne zieht der Anstieg bis zum Ansatz des Steilaufschwungs über den Rand der heutigen Gletscherzunge hinan (etwa 2.900 m), bis er dort endet und wieder gewachsener Boden betreten wird. Ein kleiner Gletschersee lockert den Kontrast zwischen den grauweißen Eismassen und den schwarzen Hornblendefelsen der Gratkette malerisch auf.
Beim Übergang von der glazialen Aufschiebung auf den gewachsenen Fels mußten wir zuerst ein Trümmerfeld mit großen Blöcken durchschreiten, um über eine Rippenkuppe an die Südostflanke zu gelangen. Dort beginnt der Aufstieg auf das längliche Plateau vor der Flanke wobei die 3.000 m Marke überschritten wird, welches sich durch die zunehmende Anstrengung bereits bemerkbar gemacht hat.
An der Wegverzweigung zwischen dem Steig auf den Schrankogel und dem Gletscherübergang zur Wildgratscharte legten wir eine kleine Trinkpause ein, auch um die Umrahmung des Schwarzenbergferners zu studieren. Deutlich kann man dort den Farbunterschied der Gesteine erkennen (siehe die Bilder dazu mit Erklärungen) und die beiden Übergänge aufgrund der Schartenbildungen beim Gesteinswechsel.
Die Wildgratscharte hat der Verfasser bereits einmal überquert, es gibt dazu aber (noch) keinen Bericht, weil damit kein Gipfel verbunden war. Der 15 km lange Anstieg von Seduck mit langen Strecken des Schulterns der Schi und die fortgeschrittene Tageszeit verunmöglichten damals die Besteigung eines der Gipfel in der Umrahmung des Schwarzenbergferners. Imposant war die Betrachtung der Abfahrenden über die Ostflanke des Schrankogels (Bild vom 28. April 2018 in der Galerie mit Markierung Abfahrt und Aussichtspunkt).
Auffallend in der Umrahmung ist das dem Schwarzenbergferner gegenüberliegende Schrandele, ein schön geformter Spitz aus Granodiorit1 mit den typischen rostroten Verwitterungsfarben von Biotit, die den beiden Feuersteinen, 14 km im Südosten des Gebirges liegend und vom Gipfel des Schrankogels aus sichtbar, ihren Namen verdanken.
Nach der Trinkpause stiegen wir zum Einstieg einer sehr steilen und unangenehmen Strecke auf, die durch ihre Brüchigkeit und dem sandig-erdigen losen Untergrund einer Gruppe vor uns sichtlich Schwierigkeiten bereitete und zeitweise darin verharrten, um keine Steinbrocken loszutreten. Wir beschlossen deshalb, weiter rechts (leicht nordwestlich) der Gruppe auf ebenfalls sandigem und weichem Untergrund, jedoch insgesamt besserem Terrain aufzusteigen und weiter oben auf den Steig zurückzukehren.
Die schlechte Strecke erwies sich dann als recht kurz, schätzungsweise 30 bis 40 Hm. Oberhalb legte sich die Hangneigung rapide, sodaß die Umgehungsaktion in wenigen Minuten bewältigt werden konnte. Ebenfalls stellte sich nachträglich heraus, daß es völlig egal war, die Abweichung vom desolaten Steig zu nehmen, denn derselbe bog oben wieder in unsere Richtung um.
Auf dem Plateau führt der Steig durch ein Blockfeld an die Südostflanke des Schrankogels heran. Ein schönes Bild vom Aufstieg über die Seitenmoräne und den Gipfeln über dem Talschluß des Sulztales lassen sich dort einfangen. Vom Plateau aus sind immer noch lange 400 Hm Aufstieg zu bewältigen. Angesichts der schönen Flanke packten wir im Aufstieg bei den leichten Kletterstellen kräftig an und suchten sogar danach.
Immer wieder mussten wir uns umdrehen, um die atemberaubende Umgebung zu bestaunen. Im Rücken, direkt im Süden taucht bereits am Plateau die gewaltige Ruderhofspitze (Bericht ab Seite 28) hinter dem Grat auf. Auf sie führt eine bärige Schitour und über die Mutterbergalm ein bereits 2011 schon nicht ungefährlicher Sommer- bzw. Herbstaufstieg, dessen Steinschlaggefahr, vermutlich damals schon aufgrund des Rückzugs des Permafrostes, wir auf dem Südostgrat ausgewichen sind.
Ab einer Höhe, die jene der umgebenden Grate übersteigt, beginnt die am Gipfel des Schrankogels phänomenale Fernsicht. Die Steigarbeit über die lange Strecke der Flanke zwischen kleineren Felspartien, Blockwerkpassagen und die auf gewachsenem Boden sandig-erdigen kurze Stellen wird daher nicht müßig oder langweilig, es gibt stets Blicke auf neue Gipfel in der Ferne.
Mit zunehmendem Sonnenhöchststand änderte sich auch der Eindruck der Färbung der Eisfläche und der Spitzen und Grate um den Schwarzenbergferner herum. Der eindrucksvolle Blick auf die Eisflächen zeigt, daß es kaum mehr Firngebiete am Gletscher gibt, die das sogenannte Nährgebiet für die Ausbildung der Eismassen darstellen und durch ihre Helligkeit die Abschmelzung reduzieren.
Zaghafteste Firnausbildungen finden sich nur am Ansatz des Schrankarkogels und des Schrandeles, deren Exposition zum Sonnenlauf alleine schon prädestiniert ist abgeschmolzen zu werden. Auf der schattigen Südseite des Schwarzenbergferners finden sich zur Verwunderung bei Betrachtung im Aufstieg gar keine Firnflächen mehr.
Nach gut einer Dreiviertelstunde ab dem Erreichen des Plateaus unten legte sich die Hangneigung, die Flanke verschmälerte sich und die Ausbildung zum Grat setzte auf etwa 3.360 m ein. Einige Minuten später konnten wir erstmals das Gipfelkreuz am Schrankogel erblicken.
Der Aufstieg erfolgt auf dem weiteren Verlauf stets leicht östlich des Gratkamms, teilweise auf gut ausgeprägtem Steig, teilweise über Blockwerk und nie ausgesetzt. Wer beim ersten Anblick des Gipfelkreuzes meint, er wäre bald da wird sich über die restliche Gratstrecke dazu noch gut 20 min gedulden müssen.
Kurz nach mittags erreichten wir den Gipfel des Schrankogels. Wie erwartet waren wir nicht allein, die Frequentierung war allerdings auch überschaubar. Die Gruppen wechselten sich ab, sodaß sich keine Trauben von Leuten um den flachen Bereich um das Gipfelkreuz bildeten. Aufsteigende über unseren geplanten Abstieg, der Westseite des Schrankogels, befanden sich in der Mehrzahl.
Von deutlichem Föhn geprägt, konnten wir an diesem wunderbaren Bergtag leider nur begrenzt weit in den Süden blicken. Die Föhnmauer der Alpen ermöglichte diesen schönen Bergtag erst überhaupt und sie war sehr deutlich ausgeprägt. Eine Bergtour im Süden der Stubaier Alpen wäre wahrscheinlich eine schlechte Wahl gewesen, denn die dichten und tief hängenden Nebel und Wolken stauten sich etwa am Verlauf der Landesgrenze zwischen Nord- und Südtirol.
Sichtbare Gipfel im zentralen südlichen Gebiet der Stubaier, die auf diesem Block beschrieben wurden, sind die Hohe Villerspitze, der Östliche Feuerstein (Link oben), der Wilde Freiger und die Sonklarspitze.
Im Südwesten und Westen des Schrankogels, in den Ötztaler Alpen sind zu nennen, der Granatenkogel (einheimisch im Ötztal genannt: „Granatkogel“), der Similaun, Die Fineilspitze, die Weißkugel und der Glockturm.
Nahegelegene Gipfel im Nordwesten und Norden mit einer Beschreibung am Blog sind der Wildgrat, die Parseierspitze, der Imster Muttekopf, die Platteinspitzen,
Viele Berichte gibt es von den nördlichen Bergen in den Stubaier Alpen, wie z. B. vom Breiten Grieskogel, vom Gleirscher Fernerkogel, vom Winnebacher Weißkogel, vom Hohen Seeblaskogel, vom Hochplattig und von der Hochwand in der Mieminger Kette, von der Leutascher Dreitorspitze und dem Öfelekopf im Wettersteingebirge und den meisten Gipfeln im Karwendel.
Von den Tuxer und Zillertaler Alpen wären zu nennen: die Tarntaler Köpfe, der Lizumer Reckner, die Kalkwand, die Hornspitze, der Kleine Kaserer, der Olperer, Großer Mörchner und Schwarzenstein, der Große Möseler sowie der Schrammacher.
Die Gipfelschau kosteten wir ausgiebig aus und bei der Jause lichtete sich langsam der Gipfelbereich – Zeit für das Gipfelfoto, das uns Michaela aus Huben anfertigte. Sie schloss sich uns zum Abstieg auf der Westseite an, da sie diesen noch nicht kannte.
Zu viert traten wir den ebenfalls kurzweiligen Abstieg an, der oben fast direkt am Westgrat verläuft und von dem der AV-Führer anders als die Flurnamenserhebung in TIRIS vom oberen Teil der „Franzensschneid“ spricht (womit der AV-Führer den Flurnamen ausdehnt, da TIRIS die Franzensschneid etwas weiter nordwestlicher auf dem Zuläufer zum Westgrat bezeichnet).
Der oberste Teil dieses Abstiegs ist mit netten kurzen Kletterpassagen ausgestattet und der Blick auf die 1.360 m tiefer liegende Amberger Hütte sowie auf den Verlauf des Sulztales kann als beeindruckend bezeichnet werden.
Wer sich weit auf den Grat vorwagt, dem ist ein bäriger Blick auf einen mittelgroßen Blockgletscher am Nordfuß des Schrankogels in der Tiefe beschieden. In etwa in 300 m Entfernung tummelt sich derzeit die TIWAG mit der Fassung des Schranbachs.
Über plattiges Gelände mit kurzen Kletterstufen hinab überholten wir ein paar Gruppen im Abstieg. Leider endet das kurzweilige Abenteuer am Grat recht schnell und der Steig tritt in weniger luftiges Gelände der Westflanke des Schrankogels ein.
Dieses Gelände ist noch um eine Nuance leichter zu begehen als jenes der Südostflanke am Ostgrat. Entsprechend gibt es hiervon weniger Bilder.
Auf der südwestlichen Gegenseite im Sulztal fallen nach dem Nachlassen der Konzentration durch das leichter werdende Gelände im Abstieg die Blockgletscher in den Karen unterhalb der Kuhscheibe und der Murkarspitze ins Auge, deren Ausdehnungen massiv ausfallen und deren Stirnmoränen selbst im Anblick mit großer Entfernung beeindruckend erscheinen.
Am Hohen Egg hat man ein riesenhaftes Steinmandl erreichter, das wohl auch der Schneedeckeneinschätzung im Frühjahr dienen mag. An dieser Stelle gibt es auch auf der Westseite des Schrankogels eine Art Plateau, diesmal mit geschlossener Grasnarbe bedeckt, da auch um 300 Hm tiefer als das obere.
Der Steig führt anschließend zur kleinen Lacke zwischen Schrankogelfuß und Seitenmoräne hinab und trifft unten wieder auf die Abzweigung, von der aus der Steinmann am Hohen Egg gut eingesehen werden kann.
Hiermit endet die schöne Runde mit einem der höchsten Gipfel in den Stubaier Alpen, der vorwiegend vom Ötztaler Sulztal aus begangen wird und mit seiner schlossmauerartigen Einfassung zwischen Alpeiner- und Schwarzenbergferner vom Stubaital aus ungleich schwieriger und mühsamer zu begehen ist.
Natürlich geht eine schöne Runde an einem perfekten Bergtag niemals ohne Hüttenbesuch zu Ende. Nach der Rückkehr zur Amberger Hütte gab es klassische Bergsteigerkost, auf die nicht lange gewartet werden mußte.
Zackig und g‘schmackig, wie jeder aufmerksame Hüttenwirt sein Service gegenüber ausgedörrten Seelen stets ausrichten sollte, hatten wir rundum Freude an der Einkehr und werden ihn ganz sicher wieder aufsuchen. Nicht unerwähnt sollten die flinken und aufmerksamen Mädels sein, die uns bedienten.
Nach der Labung und einem netten Hoangacht mit Michaela, die mit dem Stromradl angereist war und sich beeilte rechtzeitig vor dem Besuch der jungen Leit wieder in der Huabe zu sein, rollten auch wir ohne Arbeit zu verrichten, auf unseren Wadlradln talauswärts.
Für den Schrankogel benötigten wir die Gesamtzeit von 9:40 Stunden incl. aller Pausen und dem Hüttenaufenthalt. Die Strecke vom Parkplatz beträgt 22 km, wovon wir 10,4 km zu Fuß zurücklegten und 11,6 km mit den Wadlradl (auch dabei gab es Schiebestrecken). Gesamt müssen bei dieser Tour 1.930 Hm aufgestiegen werden.
Parkgebühr in Gries im Sulztal wird angesichts des hoch touristisch geprägten Ötztals sehr moderat eingehoben, man führe im Jahr 2024 dazu EUR 3.- als Tagesgebühr in Münzen mit sich.
Mils, 07.09.2024
1 ein Granit mit hohem Gehalt an Plagioklas, einem Feldspat (Feldspat = Silikatmineral, Mineral aus Silizium gebildet, häufigstes Mineral in der Erdkruste)
2 Der markante Spitz, Hoher Kogel genannt, der vom Parkplatz am Ende von Gries zur Rechten sichtbar ist, erweckte nachträglich Interesse an dieser Talseite. Der Sulztalkamm weist interessante Seitengrate auf, mit wahrscheinlich nicht weniger interessanten Hochkaren und Gratüberschreitungen, die vom Schrankogel gut studiert werden können. Den höchsten Gipfel im nördlichen Teil des Hauptkamms ab dem Atterkarjöchl stellt die Murkarspitze und der Übergang zum Gamskogel scheint interessant zu sein.