Etwa 100 Hm oberhalb des Archbrandkreuzes befindet sich die schöne Aussichtskuppe, auf die diese durchgehend steile Schitour führt. Sie beginnt in Stein, oberhalb von Inzing, am Parkplatz der Inzinger Alm und könnte auf den Rauen Kopf und auf den Brechten erweitert werden. Am Tag unserer Begehung herrschten klirrende Minusgrade weit unter Null, sodaß wir uns mit der Kuppe des Archbrandkopfes zufrieden gaben.
Gleich nach dem Parkplatz taucht man in den Wald ein und folgt zunächst dem Almweg zur Inzinger Alm. Bei der dritten Kehre wird die Flur „Hoarlig“ erreicht, an der über baumfreies Almgelände aufgestiegen wird. Der Aufstieg bleibt über eine lange Strecke steil.
Anstieg nach der zweiten Kehre:
Zweimal wird dabei der Almweg gequert, bevor die Spur in einem kurzen Waldstück verschwindet, das am oberen Ende mit einer Kurve wieder auf eine weitere Freifläche führt, im TIRIS mit „Stockig“ benannt.
Am oberen Ende dieser letzten Freifläche vor der Archbrandhütte wird der Gwirchweg erreicht. Er führt in einer langgezogenen Rechtskurve unter schönem Blick auf den Rosskogel, rechts in den dichten Wald hinein.
Nach ein paar Minuten im Wald wechselt die Aufstiegsspur auf etwas lichtere Forstflächen, um gleich wieder im dichten Wald zu verschwinden.
Es wechseln kleine baumfreie Waldstücke mit dichten Waldpartien und etwa eine Viertelstunde wird zur Hütte benötigt.
Bald ist das Plateau der Archbrandhütte erreicht und bei unserer Tour präsentierte sich diese in schönem Winterkleid. Nach der Archbrandhütte führen zunächst flachere freie Hänge weiter, die gegen die Waldgrenz hin steiler werden.
Etwa 20 Minuten nach der Archbrandhütte erreichten wir die Waldgrenze und mit der Höhe wurde die Kälte richtig spürbar. Das Archbrandkreuz wird von dort aus sichtbar.
Es handelt sich um ein klassisches Doppelkreuz, ein Patriarchen- oder auch Spanisches Kreuz, das im September 1978 eingeweiht wurde. Das Kreuz ist ein Werk einer Jugendgruppe aus Inzing als Zeichen für die Erreichung jedweder hehrer Ziele als Gruppe.
Der kahle Kopf und die freistehende Lage des Kammes wartet am Archbrand mit einer tollen Kulisse in jede Himmelsrichtung auf.
Der Wind blies uns am Weg auf die Kuppe (2.058 m) nach dem Archbrandkreuz von Westen her dermaßen ins Gesicht, daß wir die vorher in Erwägung gezogene Verlängerung der Tour auf den Brechten ausließen und am Plateau eilig die Vorbereitungen zur Abfahrt trafen. Die Gipfelrast sollte ohne Wind an der Archbrandhütte nachgeholt werden.
Der Blick vom Archbrandkopf ins Hinterland bietet einige schöne Sommererlebnisse in festem Fels, sei es die Überschreitung der Schlossköpfe zur Peiderspitze, oder den schönen Grat über den Mitterkogel zum Weißstein. Als Schitour sei der Anstieg auf den Roßkogel vom Kögele erwähnt.
Ein feines Abfahrtsvergnügen erwartete uns nach dem schneidenden Wind am Kopf des Kammes, der Schnee befand sich in lockerster Form zum Hinabschwingen zur Hütte. Unterwegs statteten wir dem Archbrandkreuz den Besuch ab, den wir beim Aufstieg unterlassen haben, um die Tour im schneidigen Wind nicht zu verlängern.
Bei der Hütte holten wir unsere Gipfelrast zwar ohne Wind, mit dem Sonnenschein jedoch auch dort noch mit klammen Fingern nach. Jedenfalls war diese Entscheidung richtig, um Sonne und Kulisse zu genießen.
Durch den Wald ließ sich der Schnee ebenfalls gut befahren, selbst durch die sonnigen Flächen weiter unten am Kammrücken konnten wir noch schöne Schwünge ziehen.
Schifahrerisch interessant ist die Fortführung des Anstiegs auf den Brechten, um die lange freie Abfahrt zur Inzinger Alm zu erleben. Der breite Hang bietet eine Unzahl an Abfahrtsmöglichkeiten, je weiter südlich der Wetterstation, desto steiler. Sorgsamkeit ist dort erforderlich.
Bis zum Plateau oberhalb des Archbrandkreuzes werden 1.216 Hm zurückgelegt und wir haben dafür mit allen Pausen, davon eine halbe Stunde auf der Archbrandhütte, 4:30 Stunden benötigt.
Mils, 14.02.2021