Von der Muchnersiedlung im Schmirntal führt die Schitour entlang des nordseitig ausgerichteten Hangs auf die flache Riepenspitze und unterquert dabei die Ultenspitze, die mitgenommen werden könnte. Für letztere findet man auch die Bezeichnung Ottenspitze. Über die schattseitigen, meist mit guter Schneequalität ausgestatteten Hänge erfolgt die Abfahrt.
Vom Parkplatz direkt an der Schmirntalstraße, auf 1.440 m Höhe, führt die Route zunächst steil auf einer Wiese bis auf den Almweg hinter dem Zaun bergauf, der südöstlich in den Wald auf den Auer Berg hinein zieht.
Auf einer muldenförmigen Freifläche zieht die Spur in Serpentinen hinauf. Der Almweg wird dabei mehrfach gekreuzt und teilweise führt die Spur auch in den Wald hinein.
Dieser Aufstiegsteil zieht sich über etwa 400 Hm, bevor auf etwa 1.850 m der Almweg über eine längere Strecke begangen wird und die Neigung am Weg abflacht.
Neben schönen hellen Lärchenwäldern folgt der Aufstieg knapp 500 m dem Weg und zweigt bei einer freien Schneise rechts ab.
Der Wald wird dann zusehends lichter und verschwindet nach ein paar Minuten neben dem Almzaun vollends. Die freien Hänge unterhalb des Kamms sind nun erreicht, über die später auch abgefahren wird.
Unterhalb der Ultenspitze steigt man weiter in Richtung Osten auf den sogenannten Windbichl auf. Die Spur führt mit Serpentinen zu einer Jagdhütte nordöstlich der Ultenspitze auf, die Hütte befindet sich auf einer kleinen Anhöhe im Hang und sie liegt nur etwa 70 m tiefer als die Ultenspitze.
Die Jagdhütte links liegen gelassen wird der Aufstieg in Richtung Windbichl wieder etwas flacher, sie bleibt noch weitere 400 m nordseitig im Schatten.
Das stahlblau schattige Gelände wechselt ein bisschen in der Steigung und überwindet einige Küppchen und Rippchen bis hinauf zum langen Sattel mit dem Gratkopf, dessen Nordflanke in Richtung Riepenspitze angeschnitten wird.
Nach dem Erreichen des Gratkamms führt die Route über zwei zumeist an ihrer Südflanke weitgehend apere Aufschwünge auf die schon länger sichtbare Rampe der Riepenspitze zu.
Im leichten Aufstieg gibt es zu beiden Seiten jede Menge schöne Seitenblicke auf Schitourenziele in den westlichen Tuxer Kämmen.
Der Kamm zur Riepenspitze hin stellt auch den leichten Anstieg zur Gammerspitze dar, die wir an diesem Tag nicht ins Auge fassten, da wir dieselbe bereits über die Jeneweinrinne bestiegen haben und keinen Zugewinn darin sahen sie mitzunehmen. Zu ihr wird im unteren Teil der Rampe rechts abgebogen und über die Mulde aufgestiegen.
Die Aufstiegszeit ab dem Gratkopf sollte nicht unterschätzt werden, wir haben dafür eine gute halbe Stunde benötigt.
Die 200 Hm Aufstieg erstrecken sich immerhin über knapp 1,2 km. Der flache Gipfelkogel stellt bei weitem keine Spitze dar und ist nicht einmal mit einem Steinmandl markiert.
Sie misst um 72 m weniger Höhe als die Gammerspitze und ist von ihr 400 m entfernt. Dort tummelten sich viele Tourengeher, wir waren auf der Riepenspitze alleine. Wir erreichten sie in knapp zweieinhalb Stunden vom Parkplatz.
Die Aussicht von der Riepenspitze besticht vor allem in den Westen, in die Stubaier Alpen. Nach Osten hin, zu den großen Gipfeln des Tuxer Hauptkamms der Zillertaler Alpen ist die Sicht eingeschränkt, dafür können die bärigen Schitourenziele der Alpeiner Scharte, von Kluppen, dem Kraxentrager, dem Sumpfschartl, der Saxalmwand, des Silleskogels und dem Wolfendorn gut eingesehen werden.
Im Westen finden sich unter dem Prachtanblick des gesamten Gebirges der Stubaier zunächst die Schitourenziele im südlichen Landesteil mit der Hohen Kreuzspitze in 35 km Entfernung, sowie der Wetterspitze.
Dann folgen die auf den Brennerbergen, wie der Fradersteller, der Hohe Lorenzen und die Allerleigrubenspitze, der Südliche und der Nördliche Rosslauf und der Obernberger, sowie der Gschnitzer Tribulaun.
Zentral in den Stubaier Alpen erkennt man die hohen Tourenziele wie die Feuersteine, die Sonklarspitze und den Wilden Freiger.
Im Kamm von den Tribulaunen ins Wipptal hinaus finden sich die nette Schitour auf das Gstreinjöchl, den Muttenkopf und die Rötenspitze.
Von Trins im Gschnitztal aus lassen sich die wunderschönen Schitouren auf den Padasterkogel, auf das Foppmandl, auf die Hammerspitze, auf die Kesselspitze und auf die Peilspitze unternehmen. Im Nordwesten wären die Lämpermahdspitze, die Schlicker Seespitze und der Rietzer Grieskogel zu nennen.
Gegenüber im Tal beginnt der Kamm mit dem Sumpfkopf, dann, ein Tal weiter, dem Bendelstein, dann, wieder zurück in der Begrenzung des Schmirntals, der schönen Schafseitenspitze, der Hohen Warte (Wintergipfel von Navis), dem Malgrübler und der Seekarspitze weiter in der Ferne und in der Nähe die Scheibenspitze, das Naviser Kreuzjöchl und in den zentralen Tuxern den Geier.
Im selben Kamm weiter im Schmirntal wären dann noch der Hohe Napf und der gewaltige Hoger, wie die Hohe Warte bei den Einheimischen genannt wird, aufzuzählen.
Zur Abfahrt wählten wir den Hang unterhalb der Senke zum letzten Grataufschwung im Aufstieg, westlich des Gipfels, zu der wir abfuhren und von oben weg mit jungfräulichen Verhältnissen die Lockerschneeabfahrt genossen.
Leider ist die direkte Abfahrt auf dieser so querend angelegten Schitour bald vorbei und wir mußten zusehen, daß wir noch mit genügend Höhenunterschied den Beginn des Waldes mit dem Almweg erwischten. Ein gutes Stück der Abfahrt besteht leider aus höhenschonender Querfahrt am Hang.
Im Wald angekommen war es natürlich vorbei mit unberührten Passagen, die Schitour ist ja eine recht beliebt. Am Ende der Waldabfahrt, vor den Wiesen oberhalb des Parkplatzes kommt man wieder zum Zaun. Im Winter wird ein Zaunfeld für Tourengeher offen gelassen.
Man rechne für die Schitour auf die Riepenspitze mit einer Gesamtzeit von 3:45 Stunden für die 1.035 Hm. Die Strecke ist eher kurz mit 4,2 km.
Mils, 05.01.2021