Imposant sieht die Hohe Warte -von den Brandjochspitzen aus betrachtet – schon aus, da sind sich viele Bergsteiger einig.
Die Hohe Warte zu Beginn der Gratkletterei
Die Tour führt uns vom Planötzenhof aus über das Höttinger Bild zum Achselkopf und zwar im oberen Teil über einen äußerst steilen letzten Steigteil, der wahrscheinlich von den Höttinger Turnern angelegt wurde, um schneller zu Ihrem Denkmal zu kommen. Ein schöner Steig, an der oberen Grenze und eigentlich nur für Geübte geeignet (der Wanderer wird dem Normalsteig weiter folgen).
am Achselkopf
Weiter über den Achselboden durch die Latschen (Vorsicht, ca. 10min oberhalb der Hütte auf ca. 1.780m nicht rechts Richtung Höttinger Alm sondern links aufwärts halten, kein Wegweiser!) und am gut sichtbaren ausgeprägten Kamm bis zum Brandjochkreuz aufsteigen.
Weiter dann am sich formenden Grat entlang bis die zu kletternden Aufschwünge die Verstauung der Stöcke im Rucksack erzwingen.
wird der Nebel am Grat weichen?
Durch eine schmale Einschartung zwischen Felsplatten hindurch und rechts (östlich) abklettern auf breites schuttbeladenes Gehgelände. Nach ca. 10min steht man nun vor der ersten kleinen Herausforderung, die nicht sehr schwierig ist und mit Konzentration schnell gemeistert ist, der Kamin.
nun der Kamin
Im unteren Teil breit und luftig wird er oben schmal und taugt gut zum Verspreizen an griffarmen Stellen. Die Steilheit ist insofern moderat, daß man immer stehen kann und den nächsten Schritt ohne „Nähmaschine“ an den Wadeln planen kann.
blick nach oben, seitlich nicht üppig, aber genug Halt und Verspreizung jederzeit möglich
Oben steigt man nach link aus und hat gute Griffmöglichkeiten an der Ausstiegskante.
der obere Teil
Weiter geht es am nun spitzen Grat und die kommenden Passagen erfreuen zunehmend das Klettererherz.
nun der anregende Grat mit dem Sprung und der glatten Wand am Ende, kurz unterhalb des Steinkopfes; alles nicht sehr schwierig
Man erreicht recht schnell nach 5min eine Stelle die eigentlich eine moderat tiefe Einschartung darstellt und erkennt sogleich die Aufgabe: auf dem sich nach unten neigenden Grat etwas absteigen und dann auf eine schräge Platte gegenüber springen. Das hört sich schlimmer an wie es ist. Die Dimensionen sind denkbar gering, ein Spreizschritt würde es im Falle von guter Griffmöglichkeit auch tun, jedoch bietet die gegenüberliegende seite dies nicht, also ein kleiner Sprung und mit Reibung zum nächsten Felsköpfl.
Manuel am Sprung, der eigentlich nur ein erweiterter Spreizschritt ist, aber gesprungen werden muß
Weiter geht es mit abnehmender Herausforderung zwischen eine gekrümmte Platte und einem Felsaufschwung mit vorwiegend glatter Wand (teilweise Rillenkalk) und aber genüg Rissen und Vorsprünge für Halt für Fuß und Hand hinauf zu einem sehr markanten Felskopf auf kühner Stelle lose platziert.
links die glatte Wand; keine angst, genügend Risse mit akzeptablen Rissen vorhanden
Steinkopf, weithin sichtbar
Das waren eigentlich schon die Highlights (oder Schwierigkeiten) am Gratanstieges, denn nun folgt der Wechsel in die westliche Flanke des Südgrates und der weitere Steig führt fast durchwegs in Gehgelände und nicht am Grat zur Einschartung der beiden Brandjochspitzen ohne Schwierigkeiten hinauf.
fast am Sattel zwischen den Brandjochspitzen
Zur Überschreitung:
Nun kann man den Gipfel der Vorderen Brandjochspitze ersteigen, was wir auch getan haben und dann zum Sattel wieder absteigen und nach links (Westen) die brüchige Rinne zur gipfelkreuzlosen Hinteren Brandjochspitze emporsteigen.
Von dort steigt man auf dem Schuttsteig ca. 30Hm westlich hinab und erreicht die Schlüsselstelle, die, wegen der schlechten Einsicht des Verlaufes, von oben schwieriger aussieht, als sie eigentlich ist. Vor allem ist sie sehr kurz.
die Schlüsselstelle gleich nach dem Abstieg vom Gipfel der Hinteren Brandjochspitze, rechts oben (im Bild nicht mehr sichtbar) zwei Scheilschlupfe zur Hilfe
Hat man ein ca. 15m langes Seil mit, kann man einen, oder beide Seilschlingen am oberen Ende der Stelle nutzen, um abzudülfern, oder neuere Techniken anzuwenden.
allerdings bedarf man mit Konzentration und vorsichtiger Trittwahl des Seiles nicht und kommt unten am moderat geneigten Plateau auch sicher an. Die Stelle ist in den schwierigen ca. 4-5m durch festen Fels gekennzeichnet und mit unserer Körpergröße von > 1,70m hatten wir die unteren Tritte gerade noch angenehm erreicht.
Die Schlüsselstelle im Detail; man klettert sie links (nördlich) vom Gratverlauf ab und sieht die Tritte schlecht; Seilschlupfe oben rechts leicht sichtbar
Diese Stelle gemeistert geht es mit kaum Schwierigkeit weiter abwärts, bis eine Stelle einen größeren, nahezu senkrechten Abstieg bescheren würde. Wir haben ihn mit Höhenverlust umgangen und wieder auf Grathöhe festgestellt, daß das Abklettern mit geringem Risiko (im Vergleich zu unserer Umgehung auf Schuttgelände) möglich gewesen wäre.
das hätte man abklettern können, wir entschieden aber die Umgehung durch Abstieg (ca. 30Hm)
Manuel kommt vom Abklettern wieder herauf auf die Grathöhe
Nun geht es ohne nennenswerte Schwierigkeiten weiter. Fotos von markanten Stellen sind in der Fotogalerie enthalten (hier im Bericht möchten wir nur wichtige Passagen mit Fotos hinterlegen).
Man erreicht eine Stelle, die auch im Führer genannt wird und diese ist von überhaupt keiner Schwierigkeit, jedoch wichtig, da sie den Tiefpunkt der Überschreitung darstellt.
der Zack vom Grat aus
die Umgehung des Zacken südseitig erfolgt auf einem unschwierigem Band
Nun geht es ca. 100Hm hinauf zum Gipfel. Die einzige Stelle die – hinsichtlich Schwierigkeiten – erwähnenswert ist, stellt der obere Teil der Wasserrinne dar. diese ist ausgewaschen und steil.
Manuel halb in der Rinne (griffarm), Neigung teilweise deutlich über 50°
Vom Austieg aus der Rinne sind es am breiten Grat noch 3min zum Gipfel.
ein paar Meter zum Gipfel
Gipfel Hohe Warte
Eine weitere Etappe wäre der Kleine Solstein, wir sehen jedoch angesichts der Wettervorhersage davon ab.
Die nächste Herausforderung, der Kleine Solstein
Es geht nun am markierten AV-Steig abwärts zum Gamswartsattel und unten wieder ostwärts zurück zum Achselkopf und -boden.
Der Abstieg zum Grat zum Kleinen Solstein
Rückweg zum Achselkopf
Man rechne mit einer Gehzeit für die gesamte Strecke ab und bis Planötzenhof von 8:30 bis 9 Stunden. Wir haben die Runde bei angenehmen Gehbedingungen in 7:40 geschafft.
Der Höhenunterschied beträgt rund 2.100m, alle kleinen Abstiege, die nicht von einer Bergsteigeruhr erfaßt werden mit 150Hm geschätzt.
die beiden Gipfel Hohe Warte und Kleiner Solstein im Rückblick bei nicht prognostiziertem gutem Wetter
Mils, 28.06.2014
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Parkplatz Planötzenhof, Brandjochkreuz von Achselboden aus, dann Südgrat zur Vorderen Brandjochspitze, Hintere Brandjochspitze und über den Grat zur Hohen Warte; Abstieg über AV-Steig zum Achselboden und über Höttinger Bild zum Planötzenhof
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Aussicht am Steig vom Höttinger Bild auf den Achselboden; Wetter nicht berauschend
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am Achselkopf
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heute vor 100 Jahren…die öffentlichen Diskussionen in den Medien handeln heute eher für Hype aufgrund geänderter Bundeshymnentexte…
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das Zwischenziel, die Vordere Brandjochspitze oder schöner: der Höttinger Solstein
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wird der Nebel am Grat weichen?
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Das Brandjochkreuz und der sich schärfer ausprägende Grat im Rückblick
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die interessante und klettertechnisch nicht sehr schwierige Stelle mit dem Kamin
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im Rückblick das erste Highlight am Grat
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Manuel probiert das Felsenfenster
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nun der Kamin
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Blick nach oben, Griffe seitlich nicht üppig, aber genug Halt und Verspreizung jederzeit möglich
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der obere Teil
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Ausstieg nach links mit guten Griffen oben
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nun der anregende Grat mit dem Sprung und der glatten Wand am Ende, kurz unterhalb des Steinkopfes; alles nicht sehr schwierig
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am Grat vor dem Sprung
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der Sprung von oben
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Manuel am Sprung, der eigentlich nur ein erweiterter Spreizschritt ist, aber gesprungen werden muß
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links die glatte Wand; keine Angst, genügend Risse mit akzeptablen Rissen vorhanden
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Steinkopf, weithin sichtbar
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wieder Nebel am weiteren Weg; die schönen Kletterpassagen sind vorbei
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Rückblick vom Steinkopf aus
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fast am Sattel zwischen den Brandjochspitzen
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einmal tut sich der Nebel auf und beschert uns einen Blick auf das Tagesziel, die Hohe Warte
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den Gipfel der Vorderen Brandjochspitze nicht extra fotografiert und bereits auf der Hinteren Brandjochspitze mit Rückblick über den Südgrat
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Die Hohe Warte zu Beginn der Gratkletterei
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Die Schlüsselstelle bereits hinter uns und direkt hinter uns sichtbar
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die Schlüsselstelle gleich nach dem Abstieg vom Gipfel der Hinteren Brandjochspitze, rechts oben (im Bild nicht mehr sichtbar) zwei Scheilschlupfe zur Hilfe
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Die Schlüsselstelle im Detail; man klettert sie links (nördlich) vom Gratverlauf ab und sieht die Tritte schlecht; Seilschlupfe oben rechts leicht sichtbar
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nach 5min eine interessante Stelle die man leicht abklettern kann
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Blick ins Kristental
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das hätte man abklettern können, wir entschieden aber die Umgehung durch Abstieg (ca. 30Hm)
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Manuel kommt vom Abklettern wieder herauf auf die Grathöhe
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ein Blick den man erleben muß, bizarr wie es extremer kaum sein kann
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der runde Kopf, wir umgehen ihn südlich (Steinmandl)
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ein schmales Band und mittig wieder hinauf auf den Grat
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nun der Zack, den man auch mit ca, 30Hm Höhenverluste südlich umgeht
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der Zack vom Grat aus
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der Zack halb abgeklettert (eher kein klettern dafür Schuttreisen)
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die Umgehung des Zacken südseitig erfolgt auf einem unschwierigem Band
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nach dem Zack auf sichtbarem Steig in die tiefste Einschartung zwischen beiden Gipfeln
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Rückblick von der tiefsten Einschartung
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Rückblick am ansteigenden Teil des Gipfelaufbaues der Hohen Warte
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angekommen vom sichtbaren Steig am unteren Teil einer langen Wasserrinne
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Rückblick am Einstieg in die Wasserrinne
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Manuel halb in der Rinne (griffarm), Neigung teilweise deutlich über 50°
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oben am Grat wieder angekommen
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Am Ausstieg der Rinne
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ein paar Meter zum Gipfel
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Die nächste Herausforderung, der Kleine Solstein
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Gipfel Hohe Warte
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Der zurückgelegte Anstieg über den Brandjoch Südgrat
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Blick von der Hohen Warte ins Tal
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Der Abstieg zum Grat zum Kleinen Solstein
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die hinterste Karwendelkette
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der gewaltige Gipfelaufbau des Kleinen Stolstein
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Rückblick vom Grat zur Hohen Warte
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Abstieg
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gewaltige Kare, die „Höttinger Flecke“
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Rückweg zum Achselkopf
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Blick zum Südgrat beim Schneekarl
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die beiden Gipfel Hohe Warte und Kleiner Solstein im Rückblick bei nicht prognostiziertem gutem Wetter