Mit moderaten Hangneigungen stellen die beiden Gipfelziele eine recht sichere Sache dar, wenn nach Neuschnee mit Wind die Warnstufe drei ausgegeben wurde. Die Hangneigungen – im Tiris nachverfolgt – erreichen nirgendwo 30° oder mehr.
Der Parkplatz Innerst befand sich gegen 8:45 Uhr am Neujahrstag bis zum letzten Platz besetzt, weswegen wir wir unterhalb längs der Straße parken mußten. Das eintägig vorausgesagte Zwischenhoch am Neujahrstag hatte offenbar sehr viele Tourenhungrige angezogen, bevor danach der Schneefall wieder einsetzen soll.
Der Anstieg zur Abzweigung vom Weg zur Weidener Hütte präsentierte sich heute perfekt verschneit; ohne Steinkontakt erfolgte auch die spätere Abfahrt.
Am Weg zur Hochsinnalm verschwanden die letzten Nebelreste und in den freien Hängen nach dem Wald herrschte, bis auf thermische Brisen, Windstille.
Ab der Fiderissalm wird nicht mehr am Weg angestiegen, sondern direkt oberhalb der Alm auf den Wiesen geradewegs bis zum lichten Zirbenwald (siehe Hangneigungskarte mit Route eingezeichnet).
Im Wald folgen steilere Passagen auf Flachere, insgesamt bleibt die Hangneigung jedoch unter 30° und die Stimmung nach Neuschnee ist, über den etwa 200Hm umfassenden Aufstieg im Wald einzigartig.
Grob 100Hm unter dem Hochleger der Fiderissalm wird das Gelände flacher und vor den Almgebäuden befindet sich eine kleine Senke. Nach den Almhütten steigt das Gelände zu beiden Tourenzielen in leichten Stufen moderat bis zum Gipfelbereich.
Zunächst kam für uns der Hohe Kopf in Frage. Die Roßlaufspitze hängten wir als zusätzliches Ziel dran indem wir bis knapp vor die Almhütten des Hochlegers abfuhren, wieder auffellten und die etwa 150Hm über sanfte Hänge aufstiegen.
Der Aufstieg vom Hochleger bis zum Hohen Kopf ist fast vollständig einsehbar – zumindest ist der Gipfelbereich immer im Blickfeld. Am Weg dorthin stieg der Windeinfluß kräftig an.
Dem direkten Gipfelbereich des Hohen Kopfes vorgelagert befinden sich einige kurze Passagen in Kammnähe, die – wie so häufig – auch bei unserer Begehung recht abgeweht angetroffen wurden. An diesen Stellen ist bei der Abfahrt Vorsicht zur Schonung des Schibelages nötig.
Der Hohe Kopf hat im Gegensatz zur Roßlaufspitze den Vorteil einer kleinen Geländemulde in der es sich in deutlich windgeschützter Lage leichter Abfellen und zur Abfahrt rüsten läßt.
Zum Gipfel müssen allerdings noch ein paar Meter exponiert aufgestiegen werden, die bei Wind unangenehm ausfallen und den Gipfelaufenthalt auf die nötigen Augenblicke für ein paar Fotos verkürzen.
Die kurze Abfahrt von rund 280Hm bis zum Hochleger empfiehlt sich nahe der Aufstiegsspur, vor allem wenn der Anstieg zur Roßlaufspitze bevorsteht. Wir fellten also wieder auf und Michael spurte durch die wunderbar verschneite Landschaft begeistert voraus.
Zunächst beginnt der Aufstieg sehr flach, um die Entfernung zum Gipfelrücken der Roßlaufspitze etwas zu überbrücken. Nach etwa 10min steilt der Aufstieg etwas auf und überwindet ein paar steilere Stufen. Zum Abschluß wird eine niedere Rippe überschritten an die der ebenfalls meist abgeblasene langgezogene Gipfelbereich anschließt.
Am Gipfel der Roßlaufspitze bietet sich – obwohl um rund 130m niedriger als der Hohe Kopf – ebenfalls ein toller Ausblick, diesmal, noch näher am Gilfert auf denselben und auf den gegenüberliegenden Hochleger der Nurpensalm. Kaum zu glauben, daß sich hinter dem Kamm über der ruhig schlafenden Alm jede Menge Betriebsamkeit des großen Schigebietes Hochfügen versteckt.
Auch am Gipfel der Roßlaufspitze blies der Wind unwirtlich genug, daß wir unmittelbar nach den Fotos zur Abfahrt rüsteten. Auf den umliegenden Gipfeln, inclusive des Hohen Kopfes, zeugten hohe Schneefahnen von der neuerlichen Wetterumstellung aus Nordwest.
Die Spur über das Alplköpfl herauf sah idyllisch aus, hier gibt es wahrscheinlich ab der Hochsinnalm einen Anstieg, wie die Webseite der Gemeinde Weerberg schließen läßt, eine Beschreibung darüber konnte der Verfasser im Internet keine finden.
Die Abfahrt von beiden bestiegenen Gipfeln in das Nurpenstal kürt die Schitour zur Runde und es sei die Abfahrt zur Unteren Nurpensalm eine sehr schöne sagt man im Allgemeinen.
Leider war uns diese wegen der Schneeverhältnisse und Gefahrenmuster nicht beschieden und wir konnten auch keine Abfahrtsspuren anderen Tourengeher erkennen.
Die Abfahrt über die leichten Hügel auf der nordwestlich ausgerichteten Aufstiegsstrecke durch den Wald bot uns aber auch einige unvergessliche Momente im Tiefschneestaub den Wald hinab.
Nach der Fiderissalm kann man einen weiteren Hang in Falllinie bis zum Talweg abfahren, es ist nicht nötig, die Hochsinnalm mit einzubinden. Allerdings müssen dann etwa 350m Schiebestrecke überwunden werden, welche die Abfahrt über den schönen Hang aber lohnen.
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Für die Tour haben wir mit kurzen Aufenthalten wegen des Windes viereinhalb Stunden benötigt, der gesamte Aufstieg betrug 1.335m.
Mils, 01.01.2019