Der Anstieg vorwiegend am Südhang ausgerichtet – die Lattenspitze mit ihren 2.330Hm , ideal als erster Gipfel zu Beginn der Saison.
Das Wetter am späten Vormittag heute noch wesentlich besser als vorausgesagt. Kaum eine Wolke am kleinen Ausschnitt des Himmels, den man mitten im Halltal sehen kann. Dieser topografische Umstand hat eine Umkehr nach Erreichen der Jochhöhe schon des öfteren notwendig gemacht. Der Bergsteiger muß sich damit abfinden, daß er die wetterbestimmende Westrichtung erst ab großer Höhe, zumeist erst ab der Hälfte der gesamten Aufstiegshöhe seiner Tour, einsehen kann und weitere Aktionen vom prüfenden Blick bis weit ins Außerfern abhängig macht.
Es wird gar nicht notwendig das Törl zu erreichen, um die Wetterentwicklung zu erraten, bereits als ich etwa in der Hälfte des Anstieges zum Törl bin ist der gesamte sichtbare Himmel gen West und Nord bereits überwiegend hellgrau.
Vom Törl aus zeigte sich dann eine etwas bessere Situation. Sie sollte nicht besonders lange anhalten. Der April, mit seinen Launen, spielt auch heute noch in das Folgemonat hinein.
Der Wasserberg ruht friedlich etwa 300Hm tiefer.
Die Nordseite und der Südausläufer des Roßkopfes sind noch fest in der Hand des Schnees. Ein prüfender Blick in die Nordschluchten der Nordkette zeigt mir tiefe Schneefelder. In der zweiten Reihe – auch einige hundert Meter höher – ist immer noch die weiße Farbe auf den Graten dominierend.
Die klassische Ansicht des letzten Gipfelaufschwunges – heute ohne Sonne und Gegenlicht wenig spektakulär. Mittlerweile ist es schon wieder etwas kälter geworden, den Windstopper verträgt man trotz der Anstiegsmühen. Weiters tröpfelt es leicht und indifferent vor sich hin.
Durch den Verlust der Teller an beiden Stöcken vor einigen Wochen am Weg zur B’wurfhütte, konnte ich am Aufschwung eine Primitivmessung der Schneelage machen. Der Stock war noch nicht ganz am Boden was auf mehr als 120cm Schneehöhe hindeutet.
Für den Muttertag bedeuten die folgenden Bilder wahrscheinlich nichts Gutes, dachte ich mir und verließ den Gipfel nach wenigen Minuten nach der Eintragung in das heuer noch kaum beschriebene Gipfelbuch (10 Eintragungen bis dato in 2014).
Mächtige Wächten am Weg zur vorderen Stempelspitze und zwischen den beiden. Wenn man nichts herausfordern will, dann muß man sich nun noch ein Monat gedulden.
Das Bachofenkar noch völlig schneebedeckt und der Anstieg zur B’wurfhütte über das Lafatscher Joch trocken schon gut begehbar.
Unwirtliches Tröpfeln und Wind begleiten mich talwärts zum Knappenhäusl. Dort kaum angelangt klarte der Himmel auf und man konnte sich in der Sonne wärmen. Noch mehr dann gegen vier Uhr in der Magdalena.
Mils, 10.05.2014