Der fünfthöchste Gipfel der Tuxer Alpen nennt sich Rastkogel und er wird nicht nur von der Rastkogelhütte aus und von Lanersbach, sondern auch von Innerst am Weerberg aus über das Nurpenstal begangen.
Die Besteigung von Innerst aus ist die streckenmäßig längste, sie bietet vielfältige Eindrücke entlang der Almen und eignet sich für Bergsteiger, die keine extremen Anstiege und ausgesetzte Passagen bevorzugen. Der Rastkogel ist über diesen Anstieg als leicht einzustufen.
Der Anstieg vollzieht sich über knapp 1.500Hm von Innerst aus (Parkplatz EUR 3.-/Tag) beginnend auf 1.265m. Die Strecke führt über den Fahrweg ins Nurpenstal der bei der Hagelhütte auf rd. 2.100m endet. Dort beginnt ein markierter Steig auf das Nurpensjoch bis auf 2.530m.
Von dort führt der Steig am. bzw. auch knapp unterhalb des leichten Grates über die erste Steilstufe durch Blockwerk bis zur nächsten deutlicheren Gratausbildung, die leicht und ohne Schwierigkeiten zu begehen ist.
Nach dem zweiten Gratteil führt der Steig weiter zum Gipfelaufbau den bis zum Gipfel selber man durchwegs in Blockwerk begeht.
Der Gipfel präsentiert sich flach und von mehreren großen Schiefergneisplatten gebildet. Ein schönes mittelgroßes Gipfelkreuz ziert den tollen Aussichtsberg.
Das Gipfelbuch ist, wie meist bei vielbegangenen Gipfeln, nicht im besten Zustand, jedoch vernünftig beschreibbar.
Tolle Blicke tun sich auf.
Im Nordosten die Kette des Wilden Kaisers fast zum Greifen nahe.
In etwa auf 113° zeigt sich der Großglockner in knapp 75km Entfernung, rechts daneben der Großvenediger in 45km Entfernung und nochmals knapp rechts davon die Wildgerlosspitze sowie knapp daran die markante Reichenspitze.
Im Süden der Stilluppspeicher mit dem Großen Löffler an der rechten Seite des Talendes und weiter südlich Floiten- und Hornspitzen.
Ganz im Süden Großer Möseler, Hoher Weißzint und Hochfeiler, bevor die wesentlich näheren Giganten von Hoher Riffler und Olperer den Abschluß bilden.
Die Tour geht wieder auf das Nurpensjoch zurück und folgt der schwachen Gratausbildung bis zur Halslspitze. Alternativ kann man auch dem offiziellen Weg folgen und nicht zur Halslspitze aufsteigen. Man erreicht dann das Nafingjoch und kann von dort ins Nafingtal absteigen.
Schöner ist jedoch der kurze Aufstieg zur Halslspitze und weiter zur Vorderhalslspitze, die ein schönes Gipfelkreuz ziert. Von der Vorderhalslspitze kann man über einen – teilweise bei Schneelage nicht immer sichtbaren – Steig bis zur Nafingalm absteigen, oder, wenn man nicht immer einen Steig braucht und seinem Herz freien Lauf lassen kann, querfeldein zum selben Zielpunkt.
Der kurze Aufstieg zur Halslspitze hat sich gelohnt, er wurde durch die Sichtung eines Schneehasen belohnt. Auf der Flucht vor der Kamera konnte das stattliche Exemplar noch einmal beim Sprung aufgenommen werden; sein Körperbau zeugt von einem kräftigen Tier das den Winter sicher überstehen wird.
Der Weg talauswärts über die Weidenerhütte und die Almen (man kann der Schotterstraße folgen, oder aber – schöner wie der Autor dieses Berichtes findet – über die Almen absteigen) ist ein krönender Abschluß der Rundtour.
Am Ende trifft der Almenweg auch wieder mit der Schotterstraße zusammen, zweigt aber zum Schluß von diesem ab und führt in Richtung Parkplatz rechts ab, führt ins Tiefste am Eingang des Nurpentales, überquert den Bach und steigt jenseits davon über ca. 40Hm wieder zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz Innerst auf.
Eine ungefährliche aber lange Tour, die sehr empfehlenswert auch im Herbst ist.
Am Nordhang ab der Hagelhütte bis zum Nurpensjoch liegt derzeit bereits viel Schnee und man muß sich die Route teilweise selber suchen. Die Hangneigung ist aber moderat genug, sodaß man auf den letzen ca. 100Hm im harten Schnee mit guten Bergschuhen auch seine Stufen einschlagen kann, ohne eines Steiges zu bedürfen.
Die gesamte Tour benötigt ca. 8 bis 9 Stunden mit moderaten Pausen. Die Aufstiegszeit des Autors war 3 Stunden und mit 1 1/2 Stunden Aufenthalt betrug die Gesamtgehzeit 8:06 Stunden.
Gesamt zeigte der Höhenmesser 1.640m Anstieg (incl. den kurzen Aufstiegen zur Halslspitze und zur Fiderissalm.
Die Streckenlänge mußte in Ermangelung einer AV-Karte von diesem Gebiet auf einer Wanderkarte nachgemessen werden und beträgt ca. 20km.
Mils, 28.10.2016