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Direttissima auf die Speckkarspitze

Die Direttissima auf die Speckkarspitze wird nun sicher die Abschlußtour sein, dachte ich, als ich knapp vor der Dämmerung am Parkplatz den Waldeg ins Halltal einschlug. Das Wetter wird nächste Woche beim Vollmond eine kräftige Wendung nehmen.

Noch unsicher ob des Zieles (sollte ca. mittags wieder zuhause sein) reifte der Gedanke das Bergjahr mit einer besonderen Anstiegsroute auf die Speckkarsitze zu beenden.
So überquerte ich ca. um 7:40 den Bach 5min unterhalb der 3. Ladhütte in Richtung Plattensteig.

Anstieg zum Einstieg des Plattensteies

Anstieg zum Einstieg des Plattensteiges

Kurz vor dem Einstieg zum Plattensteig

Kurz vor dem Einstieg zum Plattensteig

Bald danach erreichten mich auch die ersten Strahlen und der Windstopper wurde abgelegt. Tolle Bilder während des Plattensteiges reizten mich zum stehenbleiben und einfangen der Szenen, siehe unten die Bildergalerie.

Blick nach Westen unterhalb der Knappentürme

Blick nach Westen unterhalb der Knappentürme

Mitten am Plattensteig, nach der engen Schlucht links vom Steig mit dem großen Felsklotz der zu einem hohen Anteil aus schlechtem Kalk, Lehm und Brekzie besteht, öffnet sich eine karartige Mulde zu der vom Kleinen Speckkar eine auffällige und gut begehbare Rinne herunterzieht. Diese nahm ich, um nicht zu weit nach Osten abzudriften, denn die Direttissima, der Südostgrat bzw. die Südostflanke zieht ohne hin noch weiter westlich hinauf. Am Steig zum Speckkar angekommen mußte ich, unter moderatem Höhenverlust (ca. 50Hm) diesem noch ca. 500m weiter westlich folgen, bevor ich dann rechts wendend (nordwestlich) die Südostflanke erreichte und aufstieg.
Ein überraschend sympathischer Aufstieg wie mir vorkam. Möglicherweise liegt das an der fortgeschrittenen Jahreszeit und den angenehmen Temperaturen, im Sommer muß er qualvoll sein, ohne Thermik.
Der weglose Rücken formt erst nach ca. zwei Drittel seiner Gesamtlänge einen richtig ausgebildeten Grat, vorher sind es schuttbedeckte Wiesen mit genügend Stufen zum sicheren Fortkommen auch für den Ängstlichen. Ab und zu kleine Partien mit Klettermöglichkeit, oder, um nicht zu übertreiben,  der Notwendigkeit die Hände zu benutzen.

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in der Südwestflanke (auch Südgrat genannt) der Speckkarspitze

Das letzte Drittel erinnert etwas an die oberen Rinnen der Route auf den Großen Lafatscher (Normalanstieg vom WB-Steig aus) und die maximale Schwierigkeit die der AV-Führer mit I bewertet ist richtig. Alles sehr leicht, aber steil und mühsam.

die Rippe formt sich oben, in Gipfelnähe, eher zum Grat

die Rippe formt sich oben, in Gipfelnähe, eher zum Grat

Man bleibt nicht am dem Grat, sondern deutlich links davon und erreicht, das Kreuz erst sehr knapp vor dem Routenende erstmals erblickend, auf Schuttreisen den Gipfel.

Speckkarspitze, 2.621m

Speckkarspitze, 2.621m

Ein Blick nach Westen auf den Grat sagte mir, daß zu dieser Jahreszeit der Normalanstieg über das Lafatscher Joch weniger interessant ist. Für eine durchgehende Besteigung mit Steigeisen noch zu wenig Schnee/Eis und ohne diese sicher nicht ungefährlich in den Partien, die man nordseitig vom Grat gehen muß.

Bettelwürfe im Osten, von der Speckkarspitze aus

Bettelwürfe im Osten, von der Speckkarspitze aus

Der Abstieg über die selbe Route war schnell erledigt und die 300Hm Reisse nach dem Jagasteig war wie immer ein Turbo, der mich um 13:15 zuhause ankommen ließ.
Ein Jammer, daß die Saison für mich schon zu Ende ist. Nun kommt der Schiwinter auf der Piste…

Ab Parkplatz Sprungschanze 3:15h, 1850Hm

Mils, 25.11.2012