Gleich vorweggenommen sei, daß mir nicht verständlich ist, warum man eine so schöne Grattour brach liegen lassen kann und in keiner Weise pflegt; das hat sich der Katzenkopf nicht verdient.
Der Karwendelführer widmet sich in der Beschreibung des „Südgrates“ kaum dem richtigen Einstieg vom Steig ins Rigelkar aus, beschreibt aber dafür die Möglichkeit wo es nicht geht.
Der Katzenkopf ganz rechts mit Gratturm und Kleinem Katzenkopf links
Schon bei der letzten Tour auf die Jägerkarspitzen ist mir der Grat zum Katzenkopf aufgefallen. Einen markierten Zustiegsweg zum Grat gibt es nicht und so muß die Intuition her.
nein, noch nicht!
Ich wußte, daß ich in keinem Fall lange steile Reisenpartien machen möchte und so bin ich so weit wie möglich am Steig in das Rigelkar aufgestiegen und habe alle in Betracht kommenden Abzweigungen beurteilt.
dieser ist es, Höhe 1.665m und man sieht einen Steig abzweigen
Auf 1.665m fand ich in einer Rechtskurve des nun schön ausgeschnittenen Steiges ins Rigelkar einen nicht sofort sichtbaren abzweigenden Steig rückwärts in die von mit ausgemachte Rinne. Das muß es sein dachte ich und behielt Recht.
dahinter die Rinne, die möglichst anstrengungsarm erreicht werden soll
Die Reisenpartien, die man am Ende des Steiges in direkter Falllinie zu den Wandfüßen gehen muß sind maximal 80Hm hoch und über 30-40Hm zieht sich eine Zunterngruppe rauf an deren Flanken Gamswechsel das Steigen erleichten.
nach dem Zunterngürtel in den Reisen
So mußte ich lediglich ca. 40Hm über die Reise in direkter Falllinie bis zu den Wandfüßen aufsteigen. Glücklicherweise war dort auch wenig Schuttauflage und großteils fester Boden.
Im Nu war ich dann über die Rinne am sich mit zunehmender Höhe schärfer ausbildenden Südwestgrat.
am oberen Ende der Rinne
Zuerst steigt man über steile Schuttfelder, die aber so felsdurchsetzt sind, daß man nicht rutschen muß und die Latschen neben sich hat, dann wird es schmaler und man kann dort recht lange auf einem, bzw. mehreren geschichteten Bändern ansteigen, ohne klettern zu müssen.
die Schuttauflage sieht schlimmer aus, es geht gut voran
Ich habe die Bänder bald verlassen, weil ja klettern wollte und muß sagen, der Grat hat schon ein zwei Stellen im oberen IIer.
der erste Gratturm wird überklettert sagt der Führer, Klier
Am ersten Gratturm angelangt hat man einen guten Blick auf den nächsten Teil und dieser ist wieder leichter als der Grat.
man nehme sich ein paar Minuten zum Überlegen und finde den von rechts unten nach links oben ziehenden Riß zur Bewältigung der Rinnenplatten
Was da vor einem liegt ist der Kleine Katzenkopf. Er besteht aus einem mächtigen, breiten Hauptturm rechts, der von vorne sehr schwierig bis gar nicht ersteigbar sein dürfte und einer linken (westlichen) kleineren Rippe. Dazwischen zieht sich eine schuttbeladene Rinne hinauf.
Eine plattige Stelle ist nicht schwer, wenn man die Risse in den Wasserrinnen geschickt für den Aufstieg nutzt. Zuerst steigt man über zwei tiefer liegende Scharten etwas hinab, um dann über die plattige Rinnen unten die Risse nutzt und oben mittels Reibung auf den Bändern rechts hinaus in das Schuttfeld quert. Alles eher leicht zu klettern.
nach den Rinnenplatten (ganz rechts) der Rückblick (die schwarze Stelle ist die untere Scharte)
Im Schuttfeld, es ist ein kleines Kar, beschreibt der Führer den Aufstieg über die schuttgefüllte Rinne, die recht beschwerlich ist, auch wenn man die linken seitlichen Felsen nutzt.
Oben merkt man des Weiteren, daß man wieder absteigen muß, um die nächste Einschartung zu erreichen.
brav nach Führer die Schuttrinne keuchend empor (man nimmt sie links und versucht über die Felsen zu klettern, anstelle im Schutt zu versinken
Also dachte ich, daß ich am Rückweg eine Umgehung suche, denn beim Aufstieg ist mir das breite Band rechts neben dem Hauptkopf und die grünen Wiesen dahinter recht verdächtig vorgekommen.
der Tiefblick zeigt, daß man ihn auch umgehen können müßte; eine Aufgabe für den Abstieg
Ab der Einschartung nach dem Kleinen Katzenkopf ziehen sich steile Schuttrinnen rechts des Grates empor, der Grat selber ist nicht gut begehbar, denn nach einigen zig Höhenmeter ragen steile Türmchen aus sehr schlechtem Fels auf, denen man die Brüchigkeit schon von weitem ansieht.
sieht man, daß man eine Fleißaufgabe gemacht hat, es geht wieder 30-40Hm hinunter zur Einschartung
Später, nach ca. 100Hm kann man aber wieder auf den Grat raus queren und bekommt einen guten Eindruck von der Mächtigkeit des Rigelkares; mir scheint, es ist das längste und voluminöseste in der ganzen Kette.
diese Türme sind ungangbar, ich bleibe rechts davon
Der weitere Gratverlauf wird dann zum Gipfel hin flacher. Über Schutthänge zum Schluß erreicht man den Gipfel, der kein Gipfelkreuz hat.
wieder ein Stück am Grat entlang, ein Lüftl kühl dort gut
Das recht neue Gipfelbuch ist in mehre zerfetzte Nylonsäcke eingehüllt im Steinmann zu finden. Wenn ich das geahnt hätte, dann wäre es nun in gutem Bette verstaut. Eine Bitte an die nächsten, die den Katzenkopf erklimmen, nehmt neue Nylonsäcke mit, es tut Not!
den Gipfel ziert kein Gipfelkreuz, das GB ist im Steinmann
Die Aussichten vom Katzenkopf sind phänomenal, er liegt doch etwas südlich exponiert von der Hauptkette und steht sozusagen mitten im Gleirschtal.
Das GB feierte Ende Juli seinen 5. Geburtstag, bis dato sind 5 Blätter vollgeschrieben
Die Verbindung zu den Jägerkarspitzen war das Ziel meines Späheinsatzes am Gipfel, der Barthgrat geistert mir schon länger im Kopf herum. Vielleicht wird das heuer noch was.
Der berühmte Barthgart
Den Normalab/anstieg über die Flecken zu den Porten wollte ich aus Zeitgründen nicht nehmen und die Umgehung des Kleinen Katzenkopfes wollte ich auch noch finden, also war klar wie es runtergeht.
das wäre der Normalaufstieg, er zieht sich weit bis zu den Porten raus
Eines noch: warum der Führer von 5h v. d. Möslalm spricht ist mir ein Rätsel. Ich bin dort um 8:15 gestartet und war um 11:30 am Gipfel. So viel liegt er normal nicht daneben.
bereits am Abstieg mit Blick auf die erwartete Umgehung des Kleinen Katzenkopfes
In der Scharte nach dem Kleinen Katzenkopf folgte ich den abschüssigen grünen Wiesenbändern östlich des Gipfelturmes und erreichte, nach einigen wenigen geschlängelten Ausbuchtungen der Bänder wieder das Schuttkar, siehe Fotos. Somit ist klar, wie der Aufstieg erfolgt, wenn man keine Zeit zu verschenken hat, weil man sich den Barthgrat vorgenommen hat.
ein breites grünes Band schlängelt sich östlich des Kleinen Katzenkopfes hinab
Der Rest des Abstieges ist nicht erwähnenswert, es gibt eine Stelle, die oben etwas überhängend ist und man daher die Tritte im Abstieg erspüren muß. Tipp: links (westlich des schmalen Kopfes ist der gute Tritt der hilft, rechts ist eher nichts zu finden).
und ist tatsächlich eine Umgehung, eine sehr bequeme auch noch dazu!
Zusammenfassend stelle ich fest, daß dieser Südwestgrat auf den Katzenkopf ein sehr abwechslungsreicher, klettertechnisch mäßig schwieriger aber genussvoller und auch aussichtsreicher Aufstieg ist, der in jedem Fall dem eher langweiligen Normalaufstieg überlegen ist. Auch zeitmäßig.
nochmals die Umgehung im Aufstiegsblick; rechts geht es oberhalb der Felskante auf einer Autobahn bis zu den grünen Wiesen
Daten: Höhenunterschied ab Parkplatz Scharnitz 1.640m, Zeit von dort bis zum Bierchen auf der Möslalm 7:07h
vor der Möslalm die schöne Tour zum letzten Mal
Mils, 29.08.2015
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Der Katzenkopf ganz rechts mit Gratturm und Kleinem Katzenkopf links
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Brndjochspitzen bis Hohe Warte bei klarer Luft im Morgenlicht
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Kumpfkarspitze, sie hat es sich auch einmal verdient bestiegen zu werden
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Kristental mit gleichnamiger Alm
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Granten (Preiselbeeren) in Hülle und Fülle, ein paar Hände davon dem Körper zugeführt, gibt unendlich Kraft
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erste Blicke auf den weiteren Tourverlauf, jedoch noch viel zu früh daran zu denken, dorthin zu wechseln
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hinter der linken Latschenkante verbirgt sich der Aufstieg
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nein, noch nicht!
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dieser ist es, Höhe 1.665m und man sieht einen Steig abzweigen
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dahinter die Rinne, die möglichst anstrengungsarm erreicht werden soll
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nach dem Zunterngürtel in den Reisen
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Rückblick
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der Aufstieg im Schotter ist hier nicht mehr als 50Hm
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halb über die Reise aufgestiegen, jedoch auf festem Boden ohne zurückrutschen
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Es wird warm im Rigelkar
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der Sattel oben an der Rinne ist das Zwischenziel
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Das Zugspitzmassiv im Morgenlicht
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am oberen Ende der Rinne
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die Schuttauflage sieht schlimmer aus, es geht gut voran
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weit unten die Möselalm
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dort oben beginnt das richtige Gratstück
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ein Blick zur Rechten eröffnet schöne Blick auf das Kernstück des Aufstieges
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der erste Gratturm wird überklettert sagt der Führer, Klier
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der Grat wird schärfer
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ab hier
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im oberen Gratteil des ersten Turmes
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Blick vom dem höchsten Punkt des ersten Turmes auf den weiteren Verlauf
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die Scharte rechts ist es
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unten im Bild sieht man die zweite Scharte, die man gleich nach der ersten durchsteigt, alles leicht zu klettern
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man nehme sich ein paar Minuten zum Überlegen und finde den von rechts unten nach links oben ziehenden Riß zur Bewältigung der Rinnenplatten
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nach den Rinnenplatten (ganz rechts) der Rückblick (die schwarze Stelle ist de untere Scharte)
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brav nach Führer die Schuttrinne keuchend empor (man nimmt sie links und versucht über die Felsen zu klettern, anstelle im Schutt zu versinken
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oben am Kleinen Katzenkopf, 2.362m angekommen
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sieht man, daß man eine Fleißaufgabe gemacht hat, es geht wieder 30-40Hm hinunter zur Einschartung
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der Tiefblick zeigt, daß man ihn auch umgehen können müßte; eine Aufgabe für den Abstieg
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der weitere Verlauf ist einfach, das Gelände steil
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Blick vom Kleinen Katzenkopf in Richtung Solsteine und Stubaier
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Blick vom Kleinen Katzenkopf in Richtung Zugspitze
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ein Gratstück, dem man rechts davon ausweichen kann
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Blick in der Einschartung zum Hohen Gelirsch
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diese Türme sind ungangbar, ich bleibe rechts davon
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Schotterterrassen am weiteren Aufstiegsgelände
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wieder ein Stück am Grat entlang, ein Lüftl kühl dort gut
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die ziemlich letzte kleine Scharte
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fast geschafft
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den Gipfel ziert kein Gipfelkreuz, das GB ist im Steinmann
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Der berühmte Barthgart
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Mittelteil
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und der „zahnige“ Teil
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das wäre der Normalaufstieg, er zieht sich weit bis zu den Porten raus
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die nicht so ferne Pfeis
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Teifblick auf die Möselalm
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das ferne Scharnitz, ohne Radl ein Barrasmarsch
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Das GB feierte Ende Juli seinen 5. Geburtstag, bis dato sind 5 Blätter vollgeschrieben
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Die Aufstiegsroute die wir auf die Jägerkarspitzen gewählt haben um der grausigen Rinne zu entgehen; über den Riß aus dem schuttigen Kar hinaus und auf den Grat von der Rigelkarspitze her, dann rechts weiter auf den grat zur Hinteren Jägerkarspitze
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Blick ins Heimatgeflde: Praxmarerkarsspitzen bis Großer Lafatscher und rechts der Rosskopf
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Die Schitour vom Hafelekar in das Halltal
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bereits am Abstieg mit Blick auf die erwartete Umgehung des Kleinen Katzenkopfes
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oben bei den Latschen kommt man nach Führer heraus
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eine Laune der Natur? eine so geometrisch perfekte Form einer Einbuchtung im Fels macht stutzig
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hier im Detail: 30cm hoch, 20cm breit und überall 10cm gleich tief??
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dieses Stück war in gut 20min bewältigt
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ein breites grünes Band schlängelt sich östlich des Kleinen Katzenkopfes hinab
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und ist tatsächlich eine Umgehung, eine sehr bequeme auch noch dazu!
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man kann sich das also sparen
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bei beiden Scharten wieder
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nochmals die Umgehung im aufstiegsblick; rechts geht es oberhalb der Felskant auf einer autobahn bis zu den grünen Wiesen
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nochmals
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und im Detail
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der Grat am frühen Nachmittag voll der Sonne ausgesetzt
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diese Stelle ist im Abstieg unangenehm, weil oben überhängend und man sucht nach zwei Trittstufen, die man im Abstieg nicht sieht; links ist eine gute, rechts eine schlechte
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von weiter unten sieht es harmlos aus
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die letzte Felserhebung, im Aufstieg ist es die erste und ich bin eine Zeit lang links auf den Bändern aufgestiegen
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letzter Blick auf den schönen Mitteteil mit Klettereien
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und den Abstieg wider nach hinten ins Rigelkar gewählt
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vor der Möslalm die schöne Tour zum letzten Mal