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Schitour Jochkreuz, 2.045 m

Bei heftigem Schneetreiben, wenn zwar der Sturm und Drang der Jugend vorbei, der Bewegungstrieb dennoch über die Vernunft obsiegt, kann man sich auf die leichte Schitour auf das Jochkreuz wagen. Eine Verlegenheitstour für im Saft stehende Mittfünfziger und Jüngere, stets getrieben vom Gedanken, „etwas getan zu haben“. Der Anstieg ist leicht und wenig durch die Hangneigung gefährdet.

den Gipfel am Jochkreuz erreicht – und wir sind nicht allein

Der Start erfolgt am Parkplatz Kapfers in Telfes und führt über eine Wiese auf einen sozusagen Nebenwaldweg, der sich zu einem Steig wandelt und auf halber Länge von unterhalb in den breiten Weg zum Jochkreuz einmündet.

die wackere Gruppe kommt vom Parkplatz über die Wiese in Richtung Wald

Diesem breiten Weg folgt man nur sehr kurz bis links der Steig mit Wegweiser zum Jochkreuz abzweigt. Der breite Weg folgt der Route zur Kreither Alm.

dem Weg wird nur kurz gefolgt; im Bild bereits die Abzweigung links

In Steigmanier geht es – steil werdend – hinauf zur ersten Freifläche auf dem Kammrücken, den das Jochkreuz nach Osten entsendet. Die Freifläche wird durch ein Weidegatter betreten.

durch das Gatter auf die erste freie Fläche

Sie zieht sich im oberen Teil steil ansteigend hinauf, jedoch wird sie links liegen gelassen und die Route rechts über die Freiflächen weiter verfolgt.

durch das Gatter auf die erste freie Fläche

In Abwechslung zwischen völlig freien Almflächen und licht bewachsenen Waldpassagen folgt man dem möglichst offenen Hang bis zu einer recht flachen weiten Freifläche mit einem Wegkreuz auf 1.800 m, wo der Kamm erheblich aufsteilt.

Wegkreuz mit Aufschwung dahinter

Über lichte Waldpassagen wird der Aufschwung hinter sich gebracht. In diesem Teilstück werden Spitzkehren erforderlich.

über den Aufschwung durch den Wald und auch mit wenigen Spitzkehren

Oberhalb dieses Aufschwungs endet der Wald und geht über in vereinzelten Bewuchs von kleinen Bäumchen, die ein karges Leben am windgeplagten Kamm zu fristen haben und deren Wuchs daher hinten bleibt. Zwergsträucher und Latschen sind dort weitgehend flächendeckend und eingeschneit.

das Gelände wird flacher und die Waldgrenze ist erreicht

Bei unserer Begehung blies uns schneidend kalter Nordwind um die Ohren, sodaß der Aufstieg nicht hätte länger dauern sollen und auf jedem Schritt die Frage nach dem Sinn, außer dem nicht notwendigen Test der Kälteresistenz der Kleidung.

letzte Kuppe vor dem Gipfel

Am Gipfel waren wir trotzdem nicht die einzigen Besucher an diesem Tag, es gab noch andere freiwillige Märtyrer, die sich mit dem Abfellen, vielmehr mit der Schutzfolie auf den Fellen schwer taten. Das Gipfelkreuz ist als Kleeblattkreuz gebaut (das Kleeblatt bezeichnet die Dreifaltigkeit).

Tourengruppe am Jochkreuz bei Schneetreiben, -10°C und 40kmh Nordwind – „man hat was getan, “ aber was?

Höhenmedizin nahmen wir erst unterhalb im Schutz des Waldes ein, wo der Wind nicht durchkam.

dann strahlen die Patienten wieder!

Die Abfahrt über die tief verschneiten Hänge stellte sich zwar nicht als ungetrübtes Pulverschneeerlebnis heraus, jedoch empfanden wir es ganz lustig.

Im unteren Teil eignet sich nur der breite Weg zur Abfahrt und wir versäumten es rechtzeitig an der Lichtung weit unten am Weg auf die Wiese abzufahren, über die wir aufgestiegen sind. So nahmen wir einen kleinen Zwangs-Umweg über den Pfarrachweg in Kapfers, bis wir über die Dorfwege zum Auto zurückkehren konnten.  Hohe Zäune verhindern die Abkürzung, wenn man dem Weg zu weit in Richtung Dorfkern folgt. Wer den Parkplatz am Pfarrachweg aus Ausgangsbasis nimmt kommt ohne Umweg zurecht und startet gleich am breiten Weg.

Schitour Jochkreuz, 2.045 m

Auf das Jochkreuz werden 1.025 m Höhenunterschied zurückgelegt (mit dem o. g. Umweg, sonst 985 m) für die wir 3:30 Stunden benötigten. Bei Sonnenschein mag diese Schitour ab den Wiesen am Kammrücken eine sehr angenehme sein.

Diese Schitour könnte man auch mit dem öffentlichen Verkehrsmittel der Stubaitalbahn ab Innsbruck Haupt- oder Westbahnhof, oder an Haltestellen dazwischen unternehmen. Die Haltestelle „Luimes“ befindet sich direkt unterhalb des Parkplatzes Kapfers und der Wiesenhang lädt ab der Haltestelle ein dort aufzusteigen.

Mils, 17.01.2021